Augsburg beendet gegen Hannover Ergebniskrise

Augsburg (dpa) - Der FC Augsburg hat ausgerechnet gegen Angstgegner Hannover 96 seine Ergebniskrise beendet und den ersten Bundesliga-Sieg der Saison eingefahren.

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Alexander Esswein (29.) und Kapitän Paul Verhaegh (32./Foulelfmeter) sorgten beim 2:0 (2:0)-Erfolg mit einem Doppelschlag binnen zwei Minuten für die Tore des Europa-League-Teilnehmers. Die Gäste aus Niedersachsen sind nach dem schlechtesten Saisonstart der Vereinsgeschichte weiter im Fußball-Tief: Das 96-Team von Michael Frontzeck rangiert mit nur einem mageren Punkt auf Tabellenplatz 16. Nur Mönchengladbach und der nächste Hannover-Gegner Stuttgart sind schlechter.

„Es wird ein bisschen viel Palaver um die Situation gemacht“, sagte der Trainer vor dem Anpfiff. „Es ist eine unangenehme Situation, da müssen wir durch“, fand er nach dem Abpfiff vor der Sky-Kamera. „Wir haben ein ordentliches Spiel gemacht, aber die Minute hat gereicht, dass wir das Spiel verlieren. Das ist sehr, sehr ärgerlich.“ Sein Augsburger Trainerkollege Markus Weinzierl meinte mit dem Verweis auf die Europacuppartie unter der Woche: „Wir haben ein ordentliches Spiel abgeliefert. Das ist keine Selbstverständlichkeit, wenn du am Donnerstag 90 Minuten so arbeitest und dann unglücklich verlierst.“

Mit dem ersten Pflichtspielerfolg überhaupt gegen Hannover hat Augsburg hat nun vier Zähler auf dem Konto. Und erst einmal wieder Ruhe. Nach nur einem Unentschieden aus den ersten vier Ligaspielen sowie dem verpassten Erfolg bei Athletic Bilbao war das Überraschungsteam der Vorsaison Gefahr gelaufen, in der Liga früh den Anschluss an das Tabellenmittelfeld zu verlieren. „Das war unter dem Strich ein verdienter Sieg“, resümierte Manager Stefan Reuter.

Überlegen agierten die ohne ihren angeschlagenen Mittelfeldmotor Daniel Baier angetretenen Hausherren, doch die erste echte Torchance hatten die Gäste: Edgar Prib (22.) scheiterte mit einem 30-Meter-Schuss an FCA-Torhüter Marwin Hitz. Auch nach dem kurzen Schreck machten die Augsburger das Spiel, Hannover verteidigte tief und lauerte auf Konter. Als das Fronzteck-Team vor 28 511 Zuschauern in der WWK-Arena etwas mutiger wurde, schlug der Bundesliga-Fünfte der letzten Saison zu: Der starke Verhaegh bediente Esswein, der den Ball ins Tor schlenzte. „Großes Kompliment“, sagte Reuter.

Etwas im Glück war dann Verhaegh beim berechtigten Foulelfmeter gegen Keeper Ron-Robert Zieler, der vor den Augen von Bundes-Torwarttrainer Andreas Köpke die Ecke ahnte, aber nicht mehr an den Ball kam. Der Brasilianer Marcelo hatte zuvor den für den Südkoreaner Dong-Won Ji zurück die Startelf gerückte Tobias Werner von den Beinen geholt.

Nach der Pause machte Zieler weiter Werbung in eigener Sache, parierte nach gut einer Stunde glänzend gegen Tim Matavz. Der Slowene vergab wenig später noch einmal eine große Chance. In der 72. Minute entschärfte Zieler einen Freistoß von Konstantinos Stafylidis in prima Manier. Beinahe hätte sich die mangelnde Chancenverwertung der FCA-Profis gerächt, doch Schiedsrichter Christian Dingert verweigerte den Gästen in der 80. Minute eine klaren Handelfmeter. „Wenn Du da ran kommst, wäre etwas möglich gewesen“, meinte Frontzeck.