Augsburg kann dank Hahn noch siegen - 2:1 gegen Mainz
Augsburg (dpa) - Innig schloss Augsburgs Trainer Markus Weinzierl seinen Leidensgenossen Stefan Reuter in die Arme nach dem 2:1 (1:0) gegen den FSV Mainz 05 und genoss erleichtert das Ende der Durststrecke.
Dank zweier Treffer von André Hahn (26./49. Minute) schaffte sein Team den ersten Sieg in der Fußball-Bundesliga seit fast zwei Monaten. „Dass es zum Schluss so nervenaufreibend geworden ist, lag an der Geschichte der vergangenen Wochen. Das ist ein unheimlich wichtiger Sieg für uns“, sagte Weinzierl erleichtert. In ihren vergangenen fünf Partien hatten die Schwaben jeweils 1:0 geführt, dann aber insgesamt nur einen Punkt geholt.
Die Mainzer, für die Eric Maxim Choupo-Moting (59.) vor 28 007 Zuschauern per Foulelfmeter traf, stecken nach der vierten Auswärtsniederlage in Serie im Niemandsland der Bundesliga fest. Der erst zur Pause für den an der Hüfte verletzten Heinz Müller eingewechselte 05-Keeper Christian Wetklo kassierte kurz vor Schluss (88.) Rot wegen einer Notbremse. Nicht nur sein Torwartproblem macht Mainz-Trainer Thomas Tuchel mit Blick auf die nächsten Aufgaben Sorgen: „Ich habe schon ein bisschen Bauchschmerzen, wenn ich uns spielen sehe, es gefallen mir viele Kleinigkeiten nicht. Wir müssen uns strecken, haben zu viele Spieler ohne Form, zu viele Baustellen.“
Die Rheinhessen warten nun schon sieben Liga-Spiele auf einen Sieg. Augsburg hingegen knackte auch die Negativserie, eine 1:0-Führung nicht nach Hause zu bringen. Die Gastgeber kletterten in der Tabelle auf Platz zwölf, nur noch knapp hinter den Mainzern. „Wir haben ein sehr kampfintensives Spiel gewonnen, es wurde auch mal wieder Zeit“, kommentierte Hahn den Sieg.
Taktiker Tuchel hatte zunächst eine Fünfer-Kette gegen die Augsburger Angriffsbemühungen aufgestellt. So taten sich die Schwaben im Spielaufbau erst einmal schwer. Hahn setzte den Ball nach einem Freistoß über das Tor, auf der Gegenseite scheiterte Shinji Okazaki, der gegen Braunschweig noch zweimal getroffen hatte, mit seiner Einzelaktion.
Nach einem langen Ball von Daniel Baier aus der eigenen Hälfte agierte die Mainzer Abwehrkette zu passiv und schaute zu, wie Hahn den Ball mit der Brust mitnahm und ins lange Eck traf. Nach dem 100. Bundesliga-Tor in den Kasten von Schlussmann Müller drehte Augsburg auf: Tobias Werner, Sascha Mölders und Paul Verhaegh hätten noch vor der Pause nachlegen können.
Tuchel revidierte seine Defensiv-Taktik, löste die Fünfer-Kette auf und brachte zu Beginn der zweiten Halbzeit Nicolai Müller für Verteidiger Bo Svensson. Zugleich ersetzte Christian Wetklo den verletzten Heinz Müller im Tor. Augsburg machte da weiter, wo es vor der Pause aufgehört hatte: Mit gefährlichen Aktionen im Mainzer Strafraum. Mölders scheiterte zweimal, dann umkurvte Hahn Wetklo und traf aus spitzem Winkel. Halil Altintop hätte für die Entscheidung sorgen können, doch sein Schlenzer ging an die Latte.
Stattdessen brachte ein Zupfer Jan-Ingwer Callsen-Brackers an Polters Trikot Mainz wieder ins Spiel: Der gerade erst eingewechselte Choupo-Moting verwandelte den fälligen Strafstoß sicher. Augsburg war weiter die überlegene Mannschaft, doch es fehlte am entscheidenden Pass. Mainz glaubte wieder an sich und blieb gefährlich, ohne jedoch zum Torerfolg zu kommen. Kurz vor Schluss musste Polter nach Wetklos Notbremse (Tuchel: „Das ist leider Rot.“) am eingewechselten Arkadiusz Milik ins Mainzer Tor und parierte noch Baiers Freistoß von der Straftraumgrenze prächtig.
Spieldaten:
Ballbesitz in %: 60,7 - 39,3
Torschüsse: 19 - 11
gew. Zweikämpfe in %: 49,3 - 50,7
Fouls: 12 - 22
Ecken: 6 - 3
Quelle: optasports.com