Augsburg mit torlosem Remis gegen Berlin
Augsburg (dpa) - Der FC Augsburg hat im Kampf um einen Platz in der Europa League eine große Chance verpasst, die Hoffnung auf das internationale Geschäft aber noch lange nicht aufgegeben. „Wir haben drei Spiele, darunter zwei Heimspiele.
Wir sind schon noch in der Lage, einige Punkte aufzuholen“, sagte Mittelfeldakteur Tobias Werner nach dem 0:0 in der Fußball-Bundesliga gegen Hertha BSC. Vor 30 059 Zuschauern konnte der Tabellenachte durch das torlose Remis die 2:4-Niederlage von Konkurrent FSV Mainz gegen Borussia Dortmund nicht nutzen.
„Wir haben zwei schlechte Spiele diese Saison abgeliefert, beide gegen Hertha“, räumte FCA-Coach Markus Weinzierl ein. „Wir müssen und können mit diesem Punkt leben. Das war ein Gegner, der uns das Leben sehr schwer gemacht hat.“ Drei Spieltage vor Saisonende beträgt der Rückstand des FCA auf den Tabellensiebten Mainz vier Zähler.
Berlins Trainer Jos Luhukay, von 2009 bis 2012 Coach der Augsburger, durfte sich bei der erstmaligen Rückkehr an seinen alten Arbeitsplatz nach zuletzt drei Auswärtsniederlagen wenigstens über einen Punkt freuen. „Ich denke, dass das für uns schon ein kleines Erfolgserlebnis ist“, betonte der Niederländer. Bitter für Hertha und vor allem für Kapitän Fabian Lustenberger: Der Schweizer fällt mit einer Muskelverletzung im rechten Oberschenkel erneut aus und muss wohl auch seinen Traum von einer WM-Teilnahme begraben. „Es sieht nicht gut aus. Es ist wahrscheinlich keine Zerrung, sondern ein Muskelfaserriss“, erklärte Luhukay.
Wie das biedere 0:0 im Hinspiel mit nur elf Torschüssen als Minuswert der Saison verlief auch das Rückspiel zäh. Beide Teams leisteten sich zu viele schlampige Abspiele, die allerdings folgenlos blieben.
Nah am Führungstreffer waren die Berliner bei zwei Möglichkeiten vor der Pause durch Sandro Wagner (30.) und Ndjeng (45.). Doch der beim 0:2 gegen Hoffenheim kritisierte FCA-Torhüter Marwin Hitz bewahrte seine Elf beide Male vor einem Rückstand. „So lange es um was geht, geht's um was“, erklärte der Keeper mit Blick auf den Kampf um die Teilnahme am Europapokal.
Sein Team durfte fast jubeln, als Alexander Esswein sich auf dem rechten Flügel durchsetzte, sein Schuss aber knapp am langen Eck vorbeistrich (27.). Noch gefährlicher wurde es bei einem Freistoß von Tobias Werner (39.). Jeong-Ho Hong kam nach der scharfen Hereingabe allerdings nicht mehr entscheidend an den Ball - Außenpfosten. Werner stand drei Wochen nach seinem Augenhöhlenbruch etwas überraschend in der FCA-Startformation. Sein Gesicht war mit einer schwarzen Maske geschützt, dennoch warf sich der immer noch am Auge gezeichnete Mittelfeldakteur furchtlos in die Zweikämpfe. Bei seiner Auswechslung in der 58. Minute wurde Werner vom Anhang lautstark gefeiert.
Auch nach dem Seitenwechsel taten sich die Augsburger weiter schwer gegen die schwächste Rückrunden-Mannschaft der Bundesliga. „Das war heute eine harte Nuss, dann muss man auch mal mit einem 0:0 leben“, befand Mittelfeldmann Daniel Baier. Hundertprozentige Chancen gab es nach der Pause nicht mehr. „Das Unentschieden ist völlig in Ordnung“, erklärte Halil Altintop. Somit gab es keinen Torjubel in Augsburg, und auch der Dortmunder Sieg gegen Mainz wurde eher still zur Kenntnis genommen.
Spieldaten:
Ballbesitz in %: 59,2 - 40,8
Torschüsse: 10 - 13
gew. Zweikämpfe in %: 51,4 - 48,6
Fouls: 17 - 16
Ecken: 3 - 4
Quelle: optasports.com