Augsburg ohne Glück: 0:1 gegen Hertha zum Start

Augsburg (dpa) - Markus Weinzierl wirkte nach dem 0:1 gegen Hertha BSC gefasst, der Zorn über den verpatzten Bundesliga-Auftakt wurde erst durch seine Wortwahl deutlich.

Augsburg ohne Glück: 0:1 gegen Hertha zum Start
Foto: dpa

„Wir stehen völlig unverdient mit null Punkten da“, stellte der Trainer des FC Augsburg fest und schimpfte auch in Richtung von Referee Tobias Welz, der Schwaben-Stürmer Raúl Bobadilla nach zwei umstrittenen Szenen schon kurz vor der Pause vom Platz gestellt hatte. „Die Gelb-Rote Karte war mitentscheidend. Das sehe ich sehr kritisch, das ist für mich schlechte Spielleitung“, meinte Weinzierl.

Rund einen Monat vor dem ersten Auftritt der Vereinsgeschichte auf europäischer Bühne zeigten sich die Augsburger Europa-League-Starter zwar lange noch nicht in Bestform, hätten aber allemal einen Punkt verdient gehabt. Doch ein Chancenplus und die fußballerische Überlegenheit nützten nichts. Stattdessen reichte den Berlinern, die am Ende ebenfalls nur noch zu zehnt waren, ein Elfmetertor von Salomon Kalou (48. Minute) zum schmeichelhaften Sieg. „Die 1:0-Führung hat uns blockiert“, gestand sogar Hertha-Trainer Pal Dardai und erkannte bei seinen Profis eine „psychische Belastung“, die der überraschende Treffer auslöste: „Wir waren wie gelähmt.“

Ohne ihren verletzten Top-Neuzugang Piotr Trochowski sowie den abwanderungswilligen Abdul Rahman Baba, für dessen millionenschweren Wechsel zum FC Chelsea laut FCA-Manager Stefan Reuter nur noch die Vertragsunterschriften fehlen, zeigten sich die Gastgeber nicht in Bestform. Weinzierls Team fehlte es lange Zeit am letzten Willen, erst nach Bobadillas Gelb-Roter Karte wehrten sich die Augsburger mit Macht gegen den Fehlstart. Doch mit Glück und Geschick retteten die Herthaner das 1:0 über die Zeit, obwohl auch sie die Partie nach Roy Beerens' Gelb-Roter Karte (66.) nur zu zehnt beendeten. „Das war einfach Pech und ein guter Torwart“, meinte Weinzierl zu den Gründen für die Auftaktniederlage.

Immerhin ganz zu Beginn des Spiels hatten die FCA-Anhänger unter den nur 28 130 Zuschauern Grund zur Freude: Über die Stadionmikrofone verkündete der Club die Vertragsverlängerungen von Bobadilla (bis 2018) und Verteidiger Jan-Ingwer Callsen-Bracker (bis 2017).

Wer wie so oft in den vergangenen Jahren auf eine sehenswerte Startoffensive der Schwaben gesetzt hatte, wurde enttäuscht. Stattdessen zeigten sich die Berliner zunächst gefährlicher. Kalou hätte nach einer Viertelstunde für die schnelle Führung sorgen können, nachdem sich der Ivorer auf engstem Raum stark durchgesetzt hatte. Aus acht Metern zog der Stürmer ab, traf aber nicht.

Die Augsburger brauchten bis zur 41. Minute, um so etwas wie Torgefahr zu erzeugen - dann aber prompt richtig. Nach einer Ecke von rechts bugsierte Jeong-Ho Hong den Ball per Kopf in Richtung Tor, Thomas Kraft lenkte die Kugel noch an die Querlatte.

Der Berliner Führungstreffer war einer unnötigen Grätsche von Ragnar Klavan geschuldet. Der FCA-Verteidiger stieg im Strafraum zu rüde gegen Kalou ein, der Gefoulte versenkte den Strafstoß cool. In der Schlussphase warfen die Augsburger alles nach vorne. Alexander Esswein ballerte den Ball an den Pfosten (75.), in der Nachspielzeit gab's noch zwei weitere dicke Chancen - aber ein Tor wollte den Gastgebern nicht mehr gelingen.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 48,1 - 51,9

Torschüsse: 18 - 10

gew. Zweikämpfe in %: 57 - 43

Fouls: 19 - 21

Ecken: 7 - 4

Quelle: optasports.com