Chicharito verschießt Elfer Bayer hadert beim 1:1 gegen Freiburg mit Elfmeter-Schwäche

Leverkusen (dpa) - Den Sieg vor Augen hat Bayer Leverkusen in der Fußball-Bundesliga Nerven gezeigt. „Ein Elfmeter ist gut geschossen, wenn er drin ist. Das war leider nicht der Fall“, sagte Bayer-Coach Roger Schmidt nach dem 1:1 (0:1) gegen den SC Freiburg.

Foto: dpa

In der 88. Minute hatte Angreifer Javier „Chicharito“ Hernández die große Chance, die Werkself nach zuvor zwei Niederlagen wieder in die Erfolgsspur zu bringen. Doch den schwach geschossenen Strafstoß des Mexikaners parierte Freiburgs Keeper Alexander Schwolow (88. Minute).

In dieser Bundesliga-Saison war es bereits der vierte Elfmeter, den die Leverkusener nicht verwerten konnten. „Irgendwann muss der Ball doch mal reingehen. Ein Punkt ist viel zu wenig“, haderte Mittelfeldspieler Kevin Kampl mit der Schwäche der Werkself beim Elfmeter. Chicharito hatte sich beim Schuss für die Tormitte entschieden, doch Schwolow blieb stehen und konnte mühelos parieren. So blieb es vor 27 111 Zuschauer in der BayArena beim Remis. Janik Haberer hatte die Gäste in der 30. Minute in Führung gebracht, die Hakan Calhanoglu (60.) egalisierte.

„Wir tun uns momentan sehr schwer, solche Spiele zu gewinnen“, meinte Schmidt, dessen Team in der Tabelle Mittelmaß bleibt. Der SC Freiburg freute sich nach zuvor drei Niederlagen in Serie, dass die Talfahrt gestoppt wurde. „Wir haben vor allem in der ersten Halbzeit gut gespielt. Schwolow hatte einen Ausnahmetag und konnte das 1:1 für uns festhalten“, erklärte SC-Trainer Christian Streich.

Bei Leverkusen machte sich der Ausfall der Offensivkräfte Kevin Volland und Admir Mehmedi negativ bemerkbar. Hernández, der nunmehr seit über zwei Monaten auf einen Pflichtspieltreffer wartet, konnte dies nicht kompensieren. Zudem fielen die Innenverteidiger Jonathan Tah (erkältet) und Ömer Toprak (Knieprellung) aus.

Streich, dem der gesperrte Nicolas Höfler fehlte, nahm eine Woche nach dem 1:4 gegen Leipzig vier Änderungen vor. Caglar Söyüncü, Lukas Kübler, Haberer und Julian Schuster rückten neu in die Startformation der Breisgauer. Gegen diese neu formierte und konzentrierte Defensive der Freiburger fehlten Bayer zunächst die Ideen. Die Hausherren agierten lange verhalten und setzten in der Offensive nur wenige Akzente.

Besser machten es die Gäste, die gefällig kombinierten und hinten kaum etwas anbrennen ließen. Nach 20 Minuten suchten die Breisgauer auch das Risiko, setzen Leverkusen unter Druck und erarbeiteten sich einige Torchancen.

Seine erste Möglichkeit zum Führungstreffer setzte Haberer noch neben das Leverkusener Tor (25.). Fünf Minuten später machte es der Angreifer besser und war im Anschluss an eine Ecke von Vincenzo Grifo zum 1:0 erfolgreich. Einen weiteren Treffer Haberers vor der Pause verhinderte Bayer-Keeper Bernd Leno (40.).

Leverkusen wirkte nach dem Rückstand geschockt. Die einzige Torchance im ersten Durchgang durch Chicharito (35.) bereitete Freiburgs Schlussmann Alexander Schwolow keine Probleme. Erst im zweiten Abschnitt erhöhte Bayer den Druck und wurde belohnt. Calhanoglu nutzte die Vorarbeit von Julian Brandt zum Ausgleich.

Zuvor hatte erneut Chicharito gesündigt. Zunächst scheiterte der Mexikaner aus kurzer Distanz an Schwolow (52.), dann köpfte er den Ball neben das Tor (58.). Die mangelnde Chancenverwertung zog sich wie ein roter Faden durch die Partie, denn auch Calhanoglu und der eingewechselte Joel Pohjanpalo konnten Schwolow nicht überwinden. Der wehrte dann auch noch den Foulelfmeter von Chicharito mit dem Fuß ab und wurde dafür von seinen Teamkollegen gefeiert.