Bayerns Turbostarter überrollen Hertha mit 4:0

München (dpa) - Die Bayern dominieren weiter nach Belieben die Fußball-Bundesliga - auch Hertha BSC war nur ein Spielball für den Tabellenführer. Nach einem Turbostart fertigten die Münchner Spaßkicker um den überragenden Franck Ribéry den Aufsteiger leicht und locker mit 4:0 (3:0) ab.

„Wir haben im Moment keine Probleme“, frohlockte Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge, der momentan nur einen ernsthaften Titelkonkurrenten sieht: „Dortmund! Wir tun gut daran, die Borussia weiterhin ernst zu nehmen.“

Schon nach einer Viertelstunde war das Heimspiel gegen Berlin nach Toren von Mario Gomez (5. Minute), dem herausragenden Ribéry (7.) und Bastian Schweinsteiger (13.) entschieden. Beim anschließenden Schaulaufen begnügten sich die Bayern trotz Chancen in Hülle und Fülle mit einer einzigen Zugabe: Nationalstürmer Gomez erzielte per Foulelfmeter sein zehntes Saisontor (69.). „Wir haben die meiste Qualität, wir agieren gut“, erklärte Kapitän Philipp Lahm.

Einmal mehr fast arbeitslos war im Münchner Tor Manuel Neuer, der nun schon seit 748 Spielminuten in der Liga ohne Gegentor ist. Dabei hatte der Nationaltorhüter kurz vor Schluss Glück, dass André Mijatovic aus fünf Metern drüber schoss. 69 000 Zuschauer in der ausverkauften Allianz Arena wurden ansonsten Zeugen eines Klassenunterschieds - die frühzeitig überrollten Berliner setzten ihre 34-jährige Sieglos-Serie in München mit einer Kapitulation vor der Übermacht des Gegners fort. „Wenn man ängstlich an so eine Sache rangeht, hat man keine Chance, gegen so eine Mannschaft zu bestehen“, kommentierte Hertha-Coach Markus Babbel.

Der Auftritt beim Ex-Club endete besonders für ihn sowie die früheren Bayern-Profis Andreas Ottl, Christian Lell und Thomas Kraft ernüchternd. Bevor der Hertha-Keeper den ersten Schuss halten konnte, musste er den Ball dreimal aus seinem Netz holen. „Wir haben es uns in den ersten zehn Minuten selbst versaut“, klagte Kraft.

Allen voran Ribéry erledigte seinen Job mit großer Freude. Schon in der zweiten Minute dribbelte der Franzose die Hertha-Abwehr inklusive Kraft aus, nur sein Torschuss wurde abgeblockt. Nach Zuspiel von Ribéry zielte kurz darauf Gomez aus 18 Metern ins linke Eck.

Schlag auf Schlag ging es weiter: Nach einer Hereingabe von Rechtsverteidiger Jérome Boateng war Ribéry vor dem schlafmützig verteidigenden Lell am Ball. Und auch am präzisen Flachschuss von Schweinsteiger ins linke Eck war Ribéry als Passgeber beteiligt. 3:0 nach 13 Minuten - so einen Blitzstart hatten die Bayern zuletzt vor 28 Jahren beim 6:1 gegen den Karlsruher SC hingelegt.

Für die Hertha konnte es nach dem Schockstart nur noch um Schadensbegrenzung gehen. Vorzugsweise hatten sie aber Glück, dass die Bayern bei der Effektivität nachließen; Ribéry (34.), Thomas Müller (35./40.), Gomez (40.) und Boateng (43.) verpassten eine mögliche Erhöhung des Resultates. „Ich hatte ein bisschen Sorge, dass wir zur Pause zweistellig in die Kabine gehen“, meinte Babbel.

Der Einbahnstraßenfußball ging auch nach der Pause weiter. Gomez verfehlte knapp das Tor (54.), Lahm scheiterte an Kraft (55.). Erst als Dribbelkönig Ribéry den Strafstoß herausholte, konnte Gomez nachlegen. „Wir dürfen nicht denken, dass wir jeden Gegner so dominieren“, mahnte der Torjäger.