FC Augsburg bricht den Bann - 1:0 bei Mainz 05
Mainz (dpa) - Der FC Augsburg ist mit dem ersten Sieg im neunten Anlauf in der Fußball-Bundesliga angekommen. Das 1:0 (0:0) beim FSV Mainz 05 brach den Bann.
„Das ist eine Riesen-Erleichterung für uns alle. Wir haben lange warten müssen“, sagte Trainer Jos Luhukay nach dem historischen Ereignis. Jan-Ingwer Callsen-Bracker sicherte sich einen Platz in der Vereins-Historie, als er in der 88. Minute einen Foulelfmeter zum Siegtreffer verwandelte. „Letztlich war der Sieg auch verdient“, meinte Manager Andreas Rettig zufrieden.
Der Aufsteiger stieß den Vorjahresfünften aus Rheinhessen durch die vierte Heimniederlage in Serie noch tiefer in die Krise. Seit sieben Spielen warten die Mainzer nun bereits auf einen Sieg. „Wir hatten schon damit gerechnet, dass es zäh werden könnte. Wenn du dann das Tor nicht machst, schleicht sich bei allen so das Gefühl ein: Es wird doch nicht wieder schief gehen. Und dann passiert es“, erklärte ein deprimierte 05-Coach Thomas Tuchel. „Wir müssen uns nichts vormachen. Die nötige Selbstkritik ist angebracht“, meinte Geburtstagskind Andreas Ivanschitz zum anstehenden Kampf gegen den Abstieg.
In der Besetzung des 3:3 von Nürnberg suchten die 05er die frühe Entscheidung. Doch es wurde eine zähe Angelegenheit gegen einen kompakten, defensiven und laufstarken Aufsteiger, der nur auf Fehler des Gegners lauerte. Die Taktik der Augsburger ging auf, weil den Mainzern nicht der überraschende Pass gelang und sie zuweilen die Geduld verloren. Fast hätte ein Mainzer Ballverlust dem FCA früh in die Karten gespielt. Torwart Heinz Müller konnte eine Direktabnahme von Axel Bellinghausen gerade noch um den Pfosten drehen (22.).
Auf der Gegenseite verhinderte Simon Jentzsch in seinem 250. Bundesligaspiel die Führung der Mainzer bei einem Schuss von Zdenek Pospech (26.). Der beste 05-Angriff wurde sogar erfolgreich abgeschlossen, doch Eric-Maxim Choupo-Moting stand beim Schuss von Nicolai Müller nach Ansicht von Schiedsrichter Marco Fritz im Abseits (42.).
Kampf und Krampf bestimmten auch nach dem Wechsel die Partie. Ein Kopfball von Ivanschitz war willkommene Abwechslung (50.). Immerhin blieb das Bemühen der Mainzer um den Führungstreffer ungebrochen, doch die Augsburger blieben bei ihrer geschickten Defensivtaktik. Nadelstiche wie in der ersten Halbzeit aber konnten die Augsburger nicht mehr setzen. Ivanschitz hätte seinen Ehrentag krönen können, wenn er nach 66 Minuten frei stehend ein wenig besser gezielt hätte.
Der Österreicher war es auch, der den guten Jentzsch mit einem Freistoß noch einmal zu einer Faustabwehr zwang (75.). Auch die Einwechslung der Stürmer Anthony Ujah und Sami Allagui half nicht weiter.
Die immer auf Konter lauernden Augsburger wurden schließlich belohnt. Ein weiter Schlag erreichte Sascha Mölders, der nur den Pfosten traf. Den abprallenden Ball nahm Bellinghausen auf und wurde von Bo Svensson gefoult. Callsen-Bracker ließ sich die Elfmeter-Chance nicht entgehen. In der Nachspielzeit hatten beide Teams noch die Möglichkeit zur Resultatsveränderung. Erst scheiterte Werner an Heinz Müller, dann verpasste Ujah den Ausgleich.