Bremen großer Sieger im Abstiegskampf - 2:0 in Nürnberg

Nürnberg (dpa) - Werder Bremen hat den nächsten großen Schritt zur Rettung gemacht und den 1. FC Nürnberg in der Fußball-Bundesliga wieder in größere Abstiegsnöte gestürzt.

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Die kampfstarken und im Abschluss effektiven Hanseaten siegten durch die Treffer von Franco di Santo (40.) und Philipp Bargfrede (68.) auswärts mit 2:0 (1:0) und verschafften sich mit 28 Punkten ein Polster von acht Zählern auf den Relegationsrang.

Der „Club“, der weiterhin 23 Zähler auf dem Konto hat, schlug sich am Samstagabend vor 40 608 Zuschauern selbst: An beiden Toren war der erstmals in der Startelf aufgebotene Spanier José Campana mit Ballverlusten im Mittelfeld entscheidend beteiligt.

Für die Geste des Tages sorgte unterdessen der Bremer Aaron Hunt, der Schiedsrichter Manuel Gräfe fair darüber aufklärte, dass seine Elfmeterentscheidung in der 75. Minute falsch war. „Ich habe eingefädelt und wollte den Elfmeter provozieren. Es war aus dem Instinkt heraus. Das war falsch. Ich habe ein bisschen mit mir gekämpft, aber so wollen wir kein Spiel gewinnen“, sagte Hunt dem TV-Sender Sky.

Es reichte auch so, was Werder-Coach Robin Dutt glücklich stimmte: „Es läuft einer für den anderen. In so einem Spiel hat man dann auch mal das Glück. Das ist ein wichtiger Sieg gewesen“, sagte Dutt. Nürnbergs Stürmer Josip Drmic war dagegen enttäuscht: „Wir haben zu wenig riskiert, zu wenig nach vorne gespielt. Bremen war kämpferisch stark und hat sehr stabil gestanden.“

In Kenntnis der Ergebnisse vom Nachmittag mit den Punktverlusten der Mitkonkurrenten wussten beide Mannschaften um die Chance, sich im Abstiegskampf Luft verschaffen zu können. Entsprechend intensiv und kämpferisch ging es auf dem Rasen zur Sache. Der „Club“ suchte immer wieder mit Tempo den Weg über die Flügel. Die Flanken waren aber oft zu ungenau. Oder sie wurden von der Bremer Abwehr um den aufmerksamen Sebastian Prödl geklärt. Der Österreicher war auch zur Stelle bei der ersten Großchance für den Japaner Hiroshi Kiyotake (12.).

Den Gästen war anzumerken, dass der jüngste Sieg im Nord-Derby gegen den Hamburger SV das Selbstvertrauen gestärkt hatte. Die Abwehr stand ordentlich, und vorne war Di Santo ein ständiger Gefahrenherd. Nach einer feinen Einzelaktion knallte der Argentinier den Ball aus rund 22 Metern an die Latte.

Nürnberg agierte im Aufbauspiel bisweilen zu riskant. Ein Ballverlust von Campana führte so auch zum 0:1. Werder-Kapitän Aaron Hunt trat energisch an, nahm aus 25 Metern Maß und traf ans Lattenkreuz. Der abprallende Ball landete bei Di Santo, der mit einer Direktabnahme FCN-Torwart Raphael Schäfer überwinden konnte.

Mit Ersatztorwart Patrick Rakovsky für den angeschlagenen Kapitän Schäfer (Probleme am Hüftbeuger) mussten die Gastgeber in die zweite Hälfte gehen. Bei einem Freistoß von Zlatko Junuzovic musste Rakovsky nachfassen (53.). Mehr los war aber vor dem Bremer Tor, da der immer wieder von Kiyotake angetriebene „Club“ immer wieder anrannte.

Geburtstagskind Robert Mak (23 Jahre) verzog aus der Drehung (47.). Adam Hlousek schoss drüber (54.). Campana prüfte gleich zweimal Werder-Schlussmann Raphael Wolf (57./58.). Mit der Einwechslung des langen Tomas Pekart versuchte „Club“-Coach Gertja Verbeek mehr körperliche Präsenz im Strafraum zu haben. Der Tscheche hatte auch gleich eine Kopfballchance (64.).

Die Bremer Abwehr wackelte zeitweise, aber sie hielt dem Ansturm insgesamt Stand. Zudem lauerte Werder auf Chancen für Gegenstöße. Den nächsten spielentscheidenden Fehler machte Campana, dessen Fehlpass Bargfrede abfing. Der Mittelfeldspieler zog los Richtung Tor und traf aus 20 Metern flach ins Eck.

Die Spieldaten:

Ballbesitz in %: 65,7 - 34,3

Torschüsse: 15 - 12

gew. Zweikämpfe in %: 47,6 - 52,4

Fouls: 17 - 11

Ecken: 6 - 2

Quelle: optasports.com