Bremen mit Pleite nach Schaaf-Ära - 2:3 in Nürnberg

Nürnberg (dpa) - Das erhoffte Abschiedsgeschenk für Ex-Trainer Thomas Schaaf misslang Werder Bremen. Drei Tage nach der Trennung von seinem langjährigen Erfolgscoach unterlag der tief gestürzte Fußball-Bundesligist trotz einer zwischenzeitlichen Führung beim 1. FC Nürnberg noch mit 2:3 (1:0).

Die Tore für die Hausherren, bei denen Trainer Michael Wiesinger nun wohl auch in der kommenden Saison auf der Bank sitzen wird, erzielten Per Nilsson (61. Minute), Sebastian Polter (81.) und Tomas Pekhart (88.). Für die Gäste war allein Kevin de Bruyne (37./89.) erfolgreich.

„Das war ein wichtiger Sieg, ein leidenschaftlicher Sieg“, sagte „Club“-Coach Wiesinger nach dem glücklichen Erfolg. „In der zweiten Halbzeit so aufzudrehen und das Spiel noch zu entscheiden, das ist absolut klasse.“ Werder-Interimscoach Wolfgang Rolff war enttäuscht: „Wir haben es versäumt, das zweite Tor zu schießen. Wir haben eigentlich genug Möglichkeiten gehabt.“

Die mitgereisten Bremer Fans feierten ihren langjährigen Erfolgscoach Schaaf mit anhaltenden Sprechchören, Rolff hatte dagegen beim Saisonfinale mit Personalsorgen zu kämpfen. Sokratis fehlte beim Gastspiel in Franken ebenso wie der für die USA-Reise wieder einmal zum Nationalteam berufene Aaron Hunt sowie Özkan Yildirim.

Doch die Gäste, die am vergangenen Wochenende den Klassenverbleib perfekt gemacht hatten, spielten durchaus engagiert auf. In der Anfangsphase fand die Partie fast ausschließlich in der Hälfte der Franken statt, Bremen war das dominierende Team, echte Torchancen gab es zunächst jedoch nicht beim lauen Sommer-Kick. Ein von „Club“-Keeper Raphael Schäfer entschärfter Fernschuss von de Bruyne war noch die beste Gelegenheit (27.) in den ersten 30 Minuten.

Bis dahin waren die Einblendungen der Zwischenstände aus den anderen Stadien das Interessanteste, dann begann die Ein-Mann-Show von de Bruyne. Erst tauchte der Belgier völlig allein vor Schäfer auf und lupfte fein zur verdienten Führung ein. Wenig später schoss de Bruyne knapp am Tor vorbei (39.), kurz vor dem Pausenpfiff lenkte Schäfer den Schuss des Belgiers gerade noch so um den Pfosten (45.).

Nürnberg durfte zur Halbzeit froh sein, nicht noch deutlicher in Rückstand zu liegen. In Durchgang zwei zeigten die bis dahin enttäuschenden Gastgeber aber wieder einmal ihr anderes Gesicht. Gleich nach Wiederanpfiff konnten sich die „Club“-Fans über die erste Chance freuen, Timmy Simons scheiterte jedoch an Gäste-Keeper Sebastian Mielitz (47.). Auf der anderen Seite setzte Wirbelwind de Bruyne nach feinem Solo Zlatko Junuzovic ein, doch der vergab (52.).

Wenig später hatten die Nürnberger Glück, dass eine Aktion von Schäfer gegen den einschussbereiten Nils Petersen nicht mit Strafstoß geahndet wurde (55.). So konnte Nürnberg nach dem Ausgleich von Nilsson noch einmal hoffen - und wurde belohnt. In seinem letzten Spiel für den „Club“ trafen der eingewechselte Polter und Pekhart zum unverdienten Sieg. Der Anschlusstreffer von de Bruyne kam zu spät.

Spieldaten

Ballbesitz in %: 50,1 - 49,9 Torschüsse: 16 - 18 gew. Zweikämpfe in %: 54,4 - 45,6 Fouls: 16 - 12 Ecken: 3 - 2

Quelle: optasports.com