Dutt in Leverkusen vor dem Aus - 0:2 gegen Freiburg
Leverkusen (dpa) - Die Zeit von Robin Dutt als Trainer von Bayer Leverkusen neigt sich dem Ende entgegen. Nach dem sportlichen Absturz und der fünften Pflichtspielniederlage in Serie musste sich der Bayer-Coach Hohngesänge der eigenen Fans gefallen lassen.
Dennoch zeigte sich Dutt kämpferisch. „Das war eine der schlechtesten Leistungen der Saison. Da kann man nicht erwarten, dass der Trainer gefeiert wird“, sagte Dutt. Dennoch sei er davon überzeugt, dass er den Weg mit der Mannschaft weiter gehen könne, meinte der Coach nach der 0:2 (0:1)-Niederlage gegen den SC Freiburg.
Vor 28 342 Zuschauern erzielten Julian Schuster (8.) und Daniel Caligiuri (60.) die Treffer für die Breisgauer, die dem Klassenverbleib ein Stück näher gekommen sind.
Dutt hat Verständnis für die Kritik gezeigt und sich vor sein Team gestellt. „Ich werde öffentlich keinen Schuldigen suchen und auch in der größten Not nicht die Mannschaft an den Pranger stellen“. Am Sonntag sollen Gespräche mit Sportdirektor Rudi Völler und Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser stattfinden, zudem tagt der Bayer-Gesellschafterausschuss. Denkbar ist eine vorzeitige Trennung von Dutt - oder ein Auseinandergehen spätestens am Saisonende.
Nach zuletzt enttäuschenden Leistungen wollten die Gastgeber vor heimischer Kulisse gegen den ehemaligen Club ihres Trainers die Wende herbeiführen. Allerdings musste Dutt sein Team wegen der langen Verletztenliste erneut umstellen. Manuel Friedrich rückte in die Innenverteidigung, Eren Derdiyok kam als zweite Spitze neben Stefan Kießling zum Zug. Gonzalo Castro musste rechts hinten verteidigen.
Doch die selbstbewussten Breisgauer, die zuletzt mit zehn Punkten aus vier Spielen gefielen, stellten die Bayer-Elf von Beginn an vor große Probleme und traten zunächst wie im Stile einer Heimmannschaft auf. In der erfolgreichen Formation vom vergangenen Wochenende nutzten die Gäste auch gleich ihre erste Chance zur 1:0-Führung. Schuster köpfte den Ball nach einer missglückten Abwehr von Castro in der 8. Minute ins Tor. Für den 26-Jährigen war es der erste Bundesligatreffer seit fast einem Jahr.
Die völlig verunsicherte Leverkusener Mannschaft benötigte gut 20 Minuten, um aus der Lethargie zu erwachen und hatte durch einen Kopfball von Derdiyok die erste Tormöglichkeit (21.). Fortan liefen die Offensivbemühungen der Gastgeber ein wenig besser. Kapitän Simon Rolfes scheiterte in der 33. Minute mit einem Linksschuss an Freiburgs gutem Torhüter Oliver Baumann. Stefan Kießling hatte kurz darauf Pech mit einem Schuss aus halblinker Position.
Doch insgesamt wirkte das Spiel des Europapokal-Anwärters viel zu statisch, ohne Inspiration und blieb auf zufällige Aktionen beschränkt wie einen Distanzschuss von Castro (56.). Die Freiburger standen sicher in der Defensive und blieben bei schnellen Kontern stets gefährlich. So gelang Caligiuri mit einem sehenswerten Schuss von der Strafraumgrenze das 2:0. Damit war die Partie entschieden.
Spieldaten:
Ballbesitz in %: 53,7 - 46,3
Torschüsse: 11 - 8
gew. Zweikämpfe in %: 54,3 - 45,7
Fouls: 17 - 22
Ecken: 3 - 1
Quelle: optasports.com