FC Bayern: Machtdemonstration beim 7:1 - „Delikatesse“

München (dpa) - Mit einer Demonstration der Stärke hat der FC Bayern München seinen 900. Sieg in der Bundesliga eingefahren und schoss 1899 Hoffenheim mit 7:1 (5:0) ab.

Mario Gomez (5. Minute/35.), Arjen Robben (12./Foulelfmeter/29.) und Toni Kroos (18.) sorgten für die Pausenführung. Nach dem Seitenwechsel schraubten Gomez (48.) und Franck Ribéry (58.) das Ergebnis für die turmhoch überlegenen Gastgeber weiter in die Höhe. Den Ehrentreffer besorgte der deutsche Fußball-Rekordmeister selbst durch ein Eigentor von Luiz Gustavo (85.) zum 1:7.

Für die maßlos überforderten Hoffenheimer war es die höchste Bundesliga-Niederlage. Die Münchner verpassten knapp die beim 7:0 gegen Freiburg (September 2011) und gegen Hannover 96 (April 2010) erreichten höchsten Arena-Heimsiege. „Die Mannschaft hat sich heute wieder Selbstvertrauen erspielt“, betonte Sportdirektor Christian Nerlinger.

„Großen Spaß“ machte die Partie auch Jupp Heynckes. „Insgesamt haben wir ein klasse Spiel gezeigt und die Tore bilderbuchmäßig herausgespielt. Es war eine Delikatesse. Wir haben uns in einen Rausch gespielt“, schwärmte der Trainer, um dessen Zukunft zum Ärger des Vereins unter der Woche spekuliert worden war. Mit einer eindrucksvollen Vorstellung unterstrich das Team - mit Chef Bastian Schweinsteiger als Rückkehrer - das Versprechen des Coaches, dass man das Blatt wenden werde.

Von Beginn an traten die Münchner in ihrer Festung Allianz Arena wieder mit der Dominanz auf, die sie auswärts in dieser Saison vermissen lassen. Nach nur fünf Minuten durften die Bayern-Fans unter den 69 000 Zuschauern erstmals jubeln. Gomez passte den Ball auf Thomas Müller, dessen Hereingabe wehrte Keeper Tom Starke zu Gomez ab - 1:0. Nach Foul von Marvin Compper an Philipp Lahm verwandelte Robben den fälligen Strafstoß zum 2:0. Weniger einsatzfreudig gingen die Hoffenheimer beim 3:0 durch Kroos zur Sache, denn der Nationalspieler konnte ohne Gegenwehr aus der Distanz erhöhen.

Das war den hungrigen Bayern aber nicht genug in der äußerst unterhaltsamen ersten Hälfte. „Wenn die Bayern ins Rollen kommen, ist es schwer dagegenzuhalten“, räumte auch Gäste-Trainer Markus Babbel ein. Nach Zuspiel des eifrigen Ribéry war Robben zum zweiten Mal zur Stelle. Kurz danach war wieder Ribéry Vorbereiter, diesmal durfte Gomez zum zweiten Mal in diesem Spiel jubeln. 5:0 - die höchste Halbzeitführung seit Mai 2005 beim 6:3 gegen den 1. FC Nürnberg. „Da war das Spiel schon gegessen“, betonte Lahm.

Zeit zum Luftholen ließ der FCB dem Team des bemitleidenswerten gebürtigen Münchners Babbel auch nach der Pause nicht. Ecke Robben, Gomez sprang höher als alle und köpfte zu seinem 21. Saisontor in der Liga ein. Wenig später humpelte der Liga-Toptorjäger unter Riesenapplaus vom Platz, gab aber später selbst Entwarnung. Für ihn kam Ivica Olic (56.). Am Münchner Feiernachmittag gab dann auch Schweinsteiger das Comeback nach seinem Außenbandriss Anfang Februar.

Auch ohne Gomez ging das Toreschießen im 1593. Bundesliga-Spiel (900 Siege, 373 Remis, 320 Niederlagen) weiter. Diesmal war Robben für Ribéry der Vorbereiter. „Es war eine Lehrstunde, wir haben richtig vor den Latz bekommen“, sagte Gäste-Keeper Starke. Dass die Münchner Serie nach 482 Minuten ohne Gegentor zu Hause riss, störte die feiernden Fans nicht.

Spieldaten:

Bayern München - 1899 Hoffenheim 7:1 (5:0)

Ballbesitz in %: 65,9 - 34,1

Torschüsse: 19 - 4

gew. Zweikämpfe in %: 55,3 - 44,7

Fouls: 11 - 16

Ecken: 13 - 4

Quelle: optasports.com