Sonntagsspiel Frustabbau nach Europa-Aus: BVB dank Batshuayi auf Kurs

Dortmund (dpa) - Nur drei Tage nach der Schmach von Salzburg konnte auch Peter Stöger wieder lächeln. Das hart erkämpfte 1:0 (1:0) über Hannover 96 vertrieb den Frust des Dortmunder Trainers über das Achtelfinal-Aus in der Europa League.

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„Wir gehen mit einem richtig guten Gefühl und dem Wissen in die Länderspiel-Pause, dass wir seit zwölf Bundesligaspielen nicht verloren haben“, kommentierte der Österreicher. In erster Freude über den bestandenen Charaktertest seines Teams ließ er sich gar zu einer Kampfansage an den kommenden Gegner FC Bayern verleiten: „Wir wollen nicht unbedingt dabei sein, wenn die Münchner die Meisterschaft feiern.“

Ein Sieg am Ostersamstag beim Erzrivalen könnte verhindern, dass der souveräne Tabellenführer FC Bayern vorzeitig den Titel feiert. Doch solch ein Coup beim Rekordmeister ist der Borussia trotz der langen Erfolgsserie unter Stöger wohl eher nicht zuzutrauen. Immerhin gelang es, dem Achtelfinal-Knockout in der Europa League zu trotzen und den dritten Bundesliga-Rang zu festigen. „Es war eine schwierige Situation für uns. Nach der Enttäuschung des Ausscheidens hat das Team eine gute Reaktion gezeigt“, kommentierte Stöger.

Selbst den noch in Salzburg mit deutlichen Worten kritisierten und zur Halbzeit ausgewechselten Mario Götze schloss der Fußball-Lehrer in sein Lob ein: „Mario polarisiert mehr als viele andere bei uns. Aber heute waren wir sehr zufrieden mit dem, was wir gesehen haben.“

Zum wiederholten Mal konnten sich die Dortmunder bei Michy Batshuayi bedanken, dass ihnen ein weiterer Rückschlag im Kampf um einen Champios-League-Rang erspart blieb. Sein sehenswerter Treffer mit der Hacke in der 24. Minute nach einem Eckball von André Schürrle bescherte den 13. Saisonsieg.

Die Torquote des belgischen Nationalspielers ist durchaus mit der seines zum FC Arsenal gewechselten Vorgängers Pierre-Emerick Aubameyang vergleichbar. Schließlich gelang der Winter-Leihgabe des FC Chelsea das bereits sechste Saisontor. Ähnlich wie Stöger bescheinigte auch Batshuayi dem Team Moral: „Man hat gesehen, dass die Mannschaft heute unbedingt gewinnen wollte. Das war hoher körperlicher Einsatz und mental sehr stark.“

Allerdings schwanden am Ende die Kräfte, was die Gäste beinahe zum Ausgleich genutzt hätten. So entschied Schiedsrichter Patrick Ittrich beim Treffer von Jonathas (80.) auf abseits - zum großen Glück der Dortmunder. Aufgrund der Zitterpartie in der 2. Halbzeit, in der die Borussia zum wiederholten Mal stark nachließ, fiel das Urteil von Sportmanager Michael Zorc pragmatischer aus als das von Stöger: „Zweieinhalb Tage nach so einem Spiel in Salzburg sind die drei Punkte das Wichtigste.“

Bei allem Ärger über das verpasste Remis überwog bei den Gästen der Stolz über die passable Leistung. „Man hat gesehen, dass wir uns vor keiner Mannschaft verstecken müssen“, befand der starke Torhüter Philipp Tschauner, „mit dieser Leidenschaft kommen die Punkte von allein.“ Ungeachtet der anhaltenden Talfahrt mit zuletzt fünf Bundesliga-Partien ohne Sieg sah auch Trainer André Breitenreiter Fortschritte: „Meine Mannschaft hat sich hier sehr mutig verkauft. Mit der Einstellung von heute hätten wir den einen oder anderen Punkt mehr. Diese Leistung macht sehr, sehr viel Mut.“