Glanzlose Bayern mühen sich zu 1:0-Sieg in Frankfurt

Frankfurt/Main (dpa) - Keine Show, kein Glanz: Branchenprimus Bayern München kocht zum Saisonstart noch auf Sparflamme. Das mühsame 1:0 (1:0) bei Eintracht Frankfurt durch den frühen Treffer von Mario Mandzukic in der 13. Minute ließ keine Euphorie aufkommen.

Dennoch stellte Trainer Pep Guardiola fest: „Ich freue mich über den Auftritt der Spieler. Nach Länderspielen ist es immer schwierig. Wir haben besser gespielt als zum Auftakt gegen Borussia Mönchengladbach. Vor allem mit der Spielkontrolle bin ich zufrieden.“

Nachdem die Münchner vor 51 500 Fans in der ausverkauften Frankfurter Arena die erste Hälfte noch klar dominiert hatten, gerieten sie nach dem Wechsel gegen den immer forscher werdenden Europa-League-Teilnehmer zunehmend unter Druck. Am Ende setzte sich der Branchenprimus dank seiner Routine und mit ein wenig Glück durch. Nachdem Bastian Schweinsteiger in der 89. Minute frei stehend an Eintracht-Keeper Kevin Trapp scheiterte, wäre auf der Gegenseite fast der Ausgleich gefallen. Srdjan Lakic umkurvte Nationaltorwart Manuel Neuer, doch Dante rettete vor der Linie.

60 Sekunden später lief Alexander Meier frei durch, kam beim Abschluss jedoch ins Straucheln. „Das war ein klarer Elfmeter“, ereiferte sich Eintracht-Coach Armin Veh. Schon in der ersten Hälfte hatte er seine Elf benachteiligt gesehen, als Schiedsrichter Peter Gagelmann einen Meier-Treffer wegen vermeintlicher Abseitsstellung des Schützen nicht gab. „Das war ein reguläres Tor. Wir hätten einen Punkt haben können“, schimpfte Veh.

Bei den Bayern stand Weltmeister Javi Martinez wegen einer Adduktorenblessur nicht im Kader. Zudem saßen Arjen Robben, Thiago und Mario Götze nur auf der Bank. Der von Borussia Dortmund gekommene Nationalspieler wartete vergeblich auf sein Pflichtspieldebüt für die Bayern.

Eintracht-Coach Veh strich Stürmer Joselu kurzfristig aus dem Aufgebot. „Über den Namen möchte ich heute nicht mehr reden“, erklärte er sichtlich verstimmt. Zufrieden war er dagegen mit dem Spiel seiner Mannschaft, die nach der 1:6-Abfuhr zum Saisonauftakt bei Aufsteiger Hertha BSC ihr Hauptaugenmerk auf die Defensive legte. „Wir wollten heute wenig Ballbesitz haben“, erklärte Veh.

Beide Teams kamen zwar sofort auf Betriebstemperatur, ein Klassespiel entwickelte sich dennoch nicht. Den ersten Warnschuss gab Takashi Inui in der 4. Minute ab. Der Japaner fand seinen Meister in Neuer. Die Bayern, von Guardiola wie gewohnt lautstark angefeuert, fanden dann schnell zu ihrer gewohnten Dominanz. Toni Kroos, der am vergangenen Mittwoch erstmals Vater wurde, setzte einen Kopfball an den Pfosten. Wenig später schlug der Ball dann im Frankfurter Tor ein. Der ansonsten blasse Thomas Müller flankte gefühlvoll in die Mitte, wo Mandzukic gekonnt per Seitfallzieher vollendete.

Mit der Führung im Rücken kontrollierte der Rekordmeister das Geschehen nach Belieben, attraktiven Angriffsfußball bekamen die Zuschauer aber nur sporadisch geboten. Die Münchner scheuten das letzte Risiko und begnügten sich damit, den Vorsprung zu verwalten. Dennoch bot sich Dante die Chance zum 2:0, doch Trapp parierte großartig.

Nach dem Wechsel legten die Hausherren ihre Ehrfurcht ab und attackierten die Bayern nun viel aggressiver. Der Champion schob sich im Mittelfeld nur noch die Bälle zu und war am Ende froh über den 27. Bundesligasieg in Serie.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 30,4 - 69,6

Torschüsse: 9 - 15

gew. Zweikämpfe in %: 53,6 - 46,4

Fouls: 9 - 17

Ecken: 6 - 5

Quelle: optasports.com