Frings: „Bis zum Ende alles“ Gomez schießt Wolfsburg zum Sieg gegen Darmstadt
Wolfsburg (dpa) - Aufgegeben hat sich Torsten Frings zumindest offiziell immer noch nicht. „Wir sind noch nicht abgestiegen. Wir versuchen bis zum Ende alles“, sagte der Trainer des abgeschlagenen Tabellenletzten SV Darmstadt 98 nach dem 0:1 (0:1) beim VfL Wolfsburg.
Mario Gomez hatte die Niedersachsen mit seinem neunten Saisontor (45. Minute) zum hoch verdienten Sieg geschossen. 14 Punkte beträgt Darmstadts Abstand nach dem 25. Spieltag der Fußball-Bundesliga auf einen Nicht-Abstiegsplatz. „Wir werden uns nicht aufgeben“, sagte Frings dennoch fast trotzig.
Die Leistung der allerdings auch ersatzgeschwächten Hessen war am Samstag schlicht nicht bundesligatauglich. Darmstadt blieb auch im zwölften Auswärtsspiel der Saison punktlos. Viel zu ängstlich spielten die Lilien bei den ebenfalls abstiegsbedrohten Niedersachsen. „Warum auch immer“, meinte Frings, der in der Abwehr den dänischen U21-Nationalspieler Patrick Banggaard „spielen lassen musste“, da Routinier Peter Niemeyer verletzt ausgefallen war.
Dass Darmstadt bis zum Ende noch die vage Hoffnung auf einen Punkt hatte, lag an der kläglichen Chancenverwertung Wolfsburgs. „Wir hätten den Deckel auch früher drauf machen müssen“, rügte VfL-Sportchef Olaf Rebbe zurecht. „Wir mussten gewinnen, wir wollten gewinnen und haben gewonnen. Das freut mich sehr“, sagte VfL-Coach Andries Jonker, der auch im dritten Spiel auf der Wolfsburger Trainerbank ungeschlagen blieb. Der Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz beträgt damit bereits zehn Punkte.
Auffallend waren jedoch die vielen technischen Mängel im Aufbau. Das gewohnt kritische Wolfsburger Publikum begann wie so oft früh zu murren. Ernsthaft in Gefahr geriet die dezimierte VfL-Abwehr ohne Stammkeeper Diego Benaglio und die ebenfalls verletzten Jeffrey Bruma und Ricardo Rodriguez indes auch nicht. Darmstadt spielte bieder und destruktiv, Entlastung nach vorne gab es keine. Die Führung durch Gomez mit der letzten Aktion der ersten Hälfte war insofern verdient.
Für den Nationalstürmer verlängerte sich eine kuriose Serie. In allen seiner bislang acht Spielen unter dem Chefcoach Jonker traf der 31-Jährige - am Samstag zum bislang zwölften Mal. Vor seiner Zeit in Wolfsburg hatte Jonker Gomez einst 2011 beim FC Bayern als Interimscoach betreut.
Dass das Spiel nicht kurz nach der Pause bereits entschieden war, lag an Riechedly Bazoer und an Linienrichter Mark Borsch. Zunächst traf der niederländische Winter-Zugang des VfL nach Vorlage von Gomez das leere Darmstädter Tor nicht (47.). Drei Minuten später wähnte der Unparteiische aus Mönchengladbach eine Flanke von Vieirinha vor einem erfolgreichen Kopfball des eingewechselten Paul-Georges Ntep irrtümlicherweise bereits im Aus.
Die Abschlussschwäche Wolfsburgs wurde in der Folge weiter deutlich. Das bis Samstag zweitschwächste Angriffsteam der Liga ließ weitere Großchancen ungenutzt: Gomez (55.), Ntep (67.) und Yunus Malli (80.) vergaben aus aussichtsreicher Position. Dass diese Fahrlässigkeiten dennoch nicht bestraft wurden, lag an der Harmlosigkeit der Gäste.
Kurz vor dem Ende des Spiels musste Jonker Ntep wieder vom Feld nehmen. Dem Franzosen droht eine längerer Ausfall. Aufschluss soll am Montag eine MRT-Untersuchung geben.