Höfler rettet Freiburg 1:1 im 1500. Eintracht-Spiel
Freiburg (dpa) - Joker Nicolas Höfler hat den SC Freiburg vor dem letzten Tabellenplatz bewahrt und einen Sieg von Eintracht Frankfurt im 1500. Bundesligaspiel der Hessen verhindert.
Der 23-Jährige erzielte am Sonntag vier Minuten vor dem Ende den Treffer zum hochverdienten 1:1 (0:0)-Endstand gegen Eintracht Frankfurt. „Die Jungs haben alles gegeben“, lobte SC-Trainer Christian Streich. Durch ein Eigentor von Christian Günter (64.) war seine Fußball-Mannschaft in Rückstand geraten. „Wir kassieren immer blöde Gegentore, die bringen uns ins Hintertreffen“, kommentierte Höfler.
Die lange Zeit tonangebenden, letztlich aber auch weiter sieglosen Freiburger bleiben nach Abschluss des 8. Spieltags Vorletzter mit vier Punkten vor Eintracht Braunschweig (4). Die Eintracht (9) verpasste ihren 555. Bundesligasieg und verharrt auf Platz 13. „Uns wurden zwei Punkte geklaut, wir haben phasenweise das Spiel dominiert“, ereiferte sich Frankfurts Marco Russ nach seinem 200. Bundesligaspiel. In der hektischen Schlussphase sah Mitspieler Johannes Flum die Gelb-Rote Karte (90.) - „lächerlich“, wie er fand.
Nur drei Tage nach ihren gegensätzlichen Europa-League-Auftritten zeichnete sich in den ersten Minuten die Fortsetzung Frankfurter Fußball-Laune ab. Bei Freiburg herrschte vor 23 300 Zuschauern im heimischen Stadion zunächst Verunsicherung. Die Breisgauer, die beim FC Sevilla 0:2 verloren hatten, ließen die spielfreudigen Gäste machen, was sie wollten. Allerdings konnten die Hessen das nach ihrem 3:0 bei Apoel Nikosia erstmal nicht nutzen.
Frankfurts Sturmspitze Vaclav Kadlec tankte sich durch die unsortierte SC-Abwehrreihe, scheiterte nach nicht mal 90 Sekunden aber an Freiburgs Keeper Oliver Baumann. Bei Kadlec' zweiter Chance (10.) hatten die Frankfurter zuvor zügig durchs Mittelfeld kombiniert. Dass der Sportclub anfangs nicht in Rückstand geriet, hatte er seinem 23 Jahre alten Schlussmann zu verdanken: Baumann klärte auch einen Versuch von Constant Djakpa aus spitzem Winkel. „Wir haben uns die ersten 20, 30 Minuten nicht belohnt“, klagte Frankfurts Trainer Armin Veh.
All das überstanden, befreiten sich die Gastgeber allmählich. Was auf der einen Seite aber Kadlec war, war auf der anderen Francis Coquelin. Nach einem ersten Schuss übers Tor (6.) konnte er auch seine weiteren Versuche (24./27.) nicht im Frankfurter Kasten unterbringen. Beide Male hatte der auf rechts sehr agile Jonathan Schmid die Vorarbeit geleistet. Mit einem Kopfball scheiterte dann auch noch Oliver Sorg (30.).
Engagiert gingen die Freiburger auch die zweite Hälfte an. In der 58. Minute leitete Coquelin einen schönen Spielzug ein, bei dessen Abschluss Sebastian Freis aber das Tor verfehlte. 180 Sekunden später parierte Eintracht-Keeper Kevin Trapp den zweiten Freis-Versuch. Die SC-Profis hatten mehr Spielanteile und gewannen mehr Zweikämpfe als die Frankfurter, bei denen nur wenige Minuten nach dem Wiederanpfiff der angeschlagene Sebastian Rode vom Platz musste. Für ihn kam der ehemalige Freiburger Flum.
Ein aktueller Freiburger schien unfreiwillig für die Entscheidung gesorgt zu haben. Djakpa flankte von der linken Seite, Baumann lenkte den Ball nach vorne ab, wo er Günter gegen das Knie prallte und von dort im Freiburger Tor landete. Die Freiburger versuchten danach wieder, die Initiative zu übernehmen. Nachdem Höfler zwei Minuten nach seiner Einwechslung in der 73. Minute noch gescheitert war, sorgte er mit einem Kopfball für den hochverdienten Ausgleich.
Spieldaten:
Ballbesitz in %: 53 - 47
Torschüsse: 13 - 11
gew. Zweikämpfe in %: 56,1 - 43,9
Fouls: 12 - 20
Ecken: 7 - 10
Quelle: optasports.com