Ingolstadt ärgert Wolfsburg - Draxler: „Nicht zufrieden“

Ingolstadt (dpa) - Julian Draxler hatte sich bei seinem Debüt im Trikot des VfL Wolfsburg viel mehr erhofft. „Mit einem 0:0 in Ingolstadt können wir generell nicht zufrieden sein“, resümierte der Fußball-Nationalspieler nach der Nullnummer des Pokalsiegers und Vizemeisters beim Bundesliga-Neuling.

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Auch vom eigenen Premiereneinsatz als Nachfolger von Kevin De Bruyne hatte sich der 21-Jährige mehr versprochen. Über einige positive Ansätze in der Offensive kam der Ex-Schalker aber wie sein neues Team nicht hinaus.

„Wir müssen mit dem Punkt leben und können damit leben“, sagte VfL-Trainer Dieter Hecking, der an seinem 51. Geburtstag nichts zu feiern hatte. Drei Tage vor dem Start in die Champions League gegen ZSKA Moskau fehlte es den Gästen am 70. Jahrestag des Vereins auffällig an Dynamik, Elan und Einfallsreichtum im Angriffsspiel.

Die Ingolstädter verdienten sich vor 14 092 Zuschauern mit großem Einsatz und mutigen Aktionen den ersten Heimpunkt im Oberhaus mehr als redlich. „Das war ein absolut tolles Spiel meiner Truppe gegen einen Gegner, der Champions League spielt und um die deutsche Meisterschaft mitspielt“, erklärte FCI-Coach Ralph Hasenhüttl. Mit acht Zählern liegt Wolfsburg nach vier Spieltagen nur knapp vor dem Aufsteiger, der mit sieben Punkten hervorragend gestartet ist.

Hecking hatte die Neuzugänge Draxler und Dante gleich in die Startelf gestellt. Der für rund 36 Millionen Euro verpflichtete Draxler suchte noch die Bindung zu den neuen Kollegen. Er konnte auf seiner Wunschposition zentral im Mittelfeld auf Anhieb das Angriffsspiel erwartungsgemäß nicht so prägen, wie das Vorgänger De Bruyne mit seiner enormen Dynamik getan hatte. Weltmeister André Schürrle setzte bei seinem ersten Startelf-Einsatz der Saison überhaupt keine Akzente.

Mit viel läuferischem Aufwand agierte Ingolstadt auf Augenhöhe in einem Spiel, in dem Torraumszenen und Schüsse eine Rarität waren. Einen Stellungsfehler von Ingolstadts Kapitän Marvin Matip musste Ramazan Özcan ausbügeln. Der Torwart klärte vor Draxler (10.). Aufregendste Aktion war ein Zweikampf zwischen Dante und Lucas Hinterseer, bei dem der FCI-Angreifer zu Boden ging, aber für einen Foulelfmeter reichte der Schubser von Dante nicht. Der vom FC Bayern verpflichtete Brasilianer stand im Abwehrzentrum neben seinem Landsmann Naldo stabil. „Dante war absolut souverän“, lobte Hecking.

Nach dem Seitenwechsel schaltete der Favorit aus dem untertourigen Kontrollmodus einen Gang höher. Draxler kam nun mehr ins Spiel und zwang Ingolstadts Schlussmann Özcan bei einem kraftvollen Schuss aus 17 Metern zur ersten Glanztat der Partie (64.). Kurz darauf kam Nationalspieler Max Kruse für den wirkungslosen Schürrle, Draxler rückte auf den linken Flügel. Danach zog Hecking mit Nicklas Bendtner für Dost auch noch seinen zweiten Offensiv-Joker (71.).

Ingolstadt stand hinten insgesamt kompakt, belohnte sich mit dem schon dritten Zu-Null-Spiel für den hohen Kraftaufwand. Wolfsburg hatte noch eine gute Freistoßmöglichkeit, aber der fehlerlose Özcan parierte auch den Schuss von Naldo (84.). „Mund abwischen, Dienstag geht es weiter“, sagte Hecking vor der Rückreise aus Oberbayern schon in Gedanken an die Champions League.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 35,6 - 64,4

Torschüsse: 5 - 17

gew. Zweikämpfe in %: 54,7 - 45,3

Fouls: 10 - 15

Ecken: 2 - 5

Quelle: optasports.com