Ingolstadt feiert ersten Heimsieg - 2:0 gegen Frankfurt
Ingolstadt (dpa) - Auf einer Ehrenrunde durften sich Kunstschütze Pascal Groß und seine Kollegen vom Ingolstädter Anhang ausgiebig feiern lassen.
Von einem „super Befreiungsschlag“ sprach der Mittelfeldspieler nach dem 2:0 (0:0) gegen Eintracht Frankfurt, dem ersten Heimsieg des Aufsteigers in der Fußball-Bundesliga. „Das war eine Top-Vorstellung“, schwärmte Trainer Ralph Hasenhüttl am Samstag.
Mittelfeldspieler Groß erzielte in der 78. Minute das ersehnte Premieren-Tor im eigenen Stadion, nach 348 Heimspielminuten konnten die Ingolstädter Anhänger endlich ausgelassen jubeln. „Für uns war das ein Riesenmoment“, kommentierte Hasenhüttl. Joker Stefan Lex erhöhte vor 15 000 Zuschauern in der 84. Minute zum 2:0-Endstand.
Mit 14 Punkten aus acht Spielen setzten sich die erstaunlich starken Ingolstädter in der Bundesliga-Spitzengruppe fest. Frankfurt dagegen versinkt nach der dritten Saisonniederlage im Mittelmaß. Abwehrspieler Marco Russ wählte drastische Worte: „Eine Frechheit! Wahnsinn, was wir gespielt haben! Unsere Fans haben gepfiffen - und das zurecht!“ Eintracht-Coach Armin Veh konnte und wollte nichts schönreden: „Anscheinend haben wir nicht gemerkt, dass das Spiel unheimlich wichtig war. Das war zu wenig. Ingolstadt war gieriger.“
Nach 270 torlosen Heimminuten ging Ingolstadts Coach Hasenhüttl mit der Sehnsucht ins vierte Spiel im Sportpark, dass endlich mal ein Ball „reinflutscht“. Doch auch gegen Frankfurt verpufften lange alle Offensivbemühungen - bis Groß aus über 20 Metern Maß nahm: Er zog mit seinem eigentlich schwächeren linken Fuß ab - und vom Innenpfosten prallte der Ball ins Netz. Der eingewechselte Lex konnte nachlegen, als Eintracht-Torhüter Lukas Hradacky außerhalb des Strafraums den Ball verfehlte und der FC-Angreifer den Ball nur noch ins leere Tor schießen musste.
Die Oberbayern verdienten sich den ersten Heimsieg mit mehr Engagement und dem größeren Willen, auch wenn vieles im Spiel Stückwerk blieb. Die Eintracht agierte behäbig, ohne Zug, ohne Esprit. Nur einmal wurde es vor der Pause im Ansatz gefährlich, als Alex Meier in den Strafraum eindrang, aber der aufmerksame Ingolstädter Schlussmann Ramazan Özcan die Situation klären konnte (28.). Viel Kampf, viel Krampf - mehr gab's nicht. „Es war kein gutes Bundesligaspiel in der ersten Hälfte“, kommentierte Veh.
Ingolstadt kehrte nach der Pause mit Romain Brègerie für den am Knie verletzten Mittelfeld-Abräumer Roger zurück auf den Platz. Und der Aufsteiger entfachte einigen Druck. Nach einem Freistoß von Groß köpfte Benjamin Hübner vorbei (50.). Bundesliga-Debütant Max Christiansen prüfte Eintracht-Torwart Hradecky mit einem zu zentral angesetzten Schuss (52.). Bei den Frankfurtern war Stefan Aigner der einzige Unruheherd. FCI-Kapitän Marvin Matip blockte einen Schuss des Eintracht-Angreifers jedoch erfolgreich ab (63.).
Als die Hessen etwas stärker wurden und bei einem Volleyschuss von Meier (72.) und einem Kopfball von Aigner (73.) gefährlich wurden, schlug Groß zu. „Das war der Dosenöffner“, sagte der Ingolstädter Matchwinner über sein Führungstor und frohlockte beim Blick auf die Tabelle: „Die 14 Punkte kann uns keiner mehr nehmen.“
Spieldaten:
Ballbesitz in %: 40,6 - 59,4
Torschüsse: 14 - 12
gew. Zweikämpfe in %: 58,1 - 41,9
Fouls: 10 - 11
Ecken: 4 - 3
Quelle: optasports.com