Joker Uth rettet Hoffenheim 1:1 in Ingolstadt

Ingolstadt (dpa) - Der letzte Joker von Huub Stevens stach doch noch. Mark-Alexander Uth rettete 1899 Hoffenheim mit seinem späten Ausgleichstor zum 1:1 (0:0) beim Aufsteiger FC Ingolstadt einen glücklichen Punkt in der Fußball-Bundesliga.

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In der sechsten Minute der Nachspielzeit nutzte der Einwechselspieler einen Abwehrfehler des Brasilianers Roger für sein erstes Bundesligator. „Der Verteidiger tut mir den Gefallen und dribbelt“, schilderte Uth die finale Aktion: „Wir hatten Glück, dass wir das Tor noch machen.“

Der 30-jährige Roger hatte Ingolstadt zuvor vor 14 255 Zuschauern mit seinem ebenfalls ersten Bundesligatreffer in Führung gebracht. Der Mittelfeldspieler zirkelte einen Freistoß unhaltbar ins Tor (66.). „Drei Punkte hätten sich richtig gut angefühlt“, klagte Ingolstadts Trainer Ralph Hasenhüttl über das späte Gegentor. Trotzdem liegt der Liga-Neuling mit 20 Punkten weiterhin beachtliche zehn Zähler vor den Hoffenheimern, die weiterhin auf einem Abstiegsplatz stehen.

Der mit 1899 weiterhin sieglose Stevens war allein froh über das späte 1:1. Ansonsten war der Niederländer unzufrieden: „Ich habe ein schlechtes Bundesligaspiel gesehen. Fußballerisch war das zu wenig.“ Die Gäste hätten bei einer ihrer wenigen gelungenen Offensivaktionen durch Kevin Volland in Führung gehen müssen, aber der Nationalspieler schoss in der 43. Spielminute freistehend an den Pfosten.

Neben dem späten Ausgleich schockte die Gastgeber die womöglich schwere Verletzung von Abwehrspieler Benjamin Hübner. Der 26-Jährige war nach einem Kopfballduell unglücklich auf den Boden gestürzt und musste nach längerer Behandlung vom Platz getragen werden (63.). Der Innenverteidiger habe womöglich eine innere Verletzung erlitten, berichtete sein Trainer nach dem Spiel. „Er hat aus dem Mund geblutet“, erzählte Hasenhüttl. Hübner musste zur Untersuchung ins Krankenhaus transportiert werden.

Im Sportpark wurde Fußball erwartungsgemäß mehr gearbeitet als gespielt. Viele lange Bälle prägten das Geschehen. Die Gastgeber fanden eine Woche nach ihrem Systemversagen in Hannover (0:4) bis zum unnötigen Ausgleichstor zurück zur defensiven Stabilität. Nach vorne gab es die bekannten Probleme der schwächsten Offensivabteilung der Liga. Bei Hoffenheim vertraute Trainer Huub Stevens jener Elf, die eine Woche zuvor gegen Gladbach ein beachtliches 3:3 erzielt hatte.

Gefährlich wurden die Gäste bis zum späten Happy End nur in der Schlussphase der ersten Hälfte. Zunächst zielte der agile Nadiem Amiri nach Vorarbeit von Volland knapp am Tor vorbei (40.). Drei Minuten später knallte Volland nach präzisem Zuspiel von Amiri den Ball an den Pfosten. Zuvor waren die Ingolstädter dem Führungstor näher gewesen. Außenverteidiger Tobias Levels traf 1899-Torwart Oliver Baumann mit seinem Schuss am Kopf (28.).

Ingolstadt blieb seinem Jagdfußball mit weiten Bällen und aggressivem Pressing auch nach der Pause treu. Stevens versuchte derweil, die lahme 1899-Offensive mit Ex-Nationalspieler Kevin Kuranyi zu beleben. Doch jubeln konnte zunächst Ingolstadt: Roger zirkelte einen Freistoß aus rund 20 Metern ins rechte obere Eck. Hoffenheim schien schon K.o., als Uth in der langen Nachspielzeit von sieben Minuten den Ball doch nicht zum glücklichen Ausgleich über die Torlinie stocherte.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 51,5 - 48,5

Torschüsse: 9 - 7

gew. Zweikämpfe in %: 50,3 - 49,7

Fouls: 11 - 18

Ecken: 2 - 1

Quelle: optasports.com