Mainz wieder Derby-Sieger - 2:1 gegen Frankfurt
Mainz (dpa) - Die Fußballer von Eintracht Frankfurt bleiben ein gerngesehener Gast in Mainz und bleiben seit 29 Jahren sieglos beim FSV.
Nach dem 1:2 (0:2) im Duell der Nachbarn beim FSV Mainz 05 und vor dem Hessen-Derby in der Fußball-Bundesliga gegen Darmstadt 98 rutschen die Frankfurter bedrohlich nah an die Abstiegszone heran. „Die Dramaturgie hat heute gar nicht gepasst“, sagte Eintracht-Trainer Armin Veh geknickt. Sein Mainzer Kollege Martin Schmidt verbuchte den sechsten Saisonsieg unter der Rubrik „nicht glanzvoll, aber wichtig“.
Neben den Punkten verlor das Team aus der Banken-Metropole auch noch Kapitän Alexander Meier, der nach 40 Minuten wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte sah. „Er weiß, dass er Mist gebaut hat“, erklärte Veh. Frankfurts Kapitän sprach von einem Reflex beim Foul an Danny Latza. „Dann war es schon zu spät“, meinte der Routinier, der seiner Mannschaft im wichtigen Derby gegen Darmstadt fehlen wird.
Vor 33 098 Zuschauern sorgten Yoshinori Muto (5. Minute) und Yunus Malli (43.) für die Mainzer Treffer. Haris Seferovic besorgte den Anschlusstreffer (62.) für die leidenschaftlich kämpfenden Frankfurter. „Von der Überzahl der Mainzer habe ich danach nichts mehr gesehen. Wir hatten ja Chancen, aber es sollte nicht sein“, erklärte der Eintracht-Coach. Schmidt erkannte eine mentale Schwäche bei den 05ern in der Endphase. „Das war eine Kopfsache. Wir sind noch nicht soweit, alle Standards und langen Bälle zu verhindern.“
Ohne den zuletzt überzeugenden Marc Stendera (Adduktoren) verschlief Frankfurt den Beginn. Die erste Chance nutzte Mainz zur Führung. Pablo De Blasis brachte den Ball von der Torauslinie perfekt zu Muto, der schneller als Zambrano die Situation erfasste und Eintracht-Schlussmann Lukas Hradecky keine Chance ließ.
Warum sich die 05er dann auf ihren Lorbeeren ausruhten, bleibt ihr Geheimnis. Die nicht übermäßig geschockten Frankfurter übernahmen immer mehr die Spielkontrolle. Meier (12., 21.), Seferovic (16.) und Bastian Oczipka mit einem Freistoß (37.) konnten die Mainzer Lethargie nicht nutzen, auch weil mit Loris Karius ein Klassemann zwischen den Mainzer Pfosten stand.
Die Gelb-Rote Karte für Meier brachte noch einmal einen Bruch ins Eintracht-Spiel. Die Quittung folgte drei Minuten später. Nach einem sehenswerten Solo von Jairo sorgte Malli mit seinem achten Saisontor für den Pausenvorsprung. „Uns hat das dritte Tor gefehlt, dann wäre der Sack zu gewesen“, klagte Schmidt nach den vergebenen Chancen von Muto (51.) und Malli (57.).
Die Nachlässigkeiten rächten sich durch den Anschlusstreffer von Seferovic. „Wir haben Frankfurt aufgebaut, aber man kann eben nicht alles richtig machen“, erklärte Stefan Bell. Der früher auch für die Eintracht aktive Innenverteidiger lobte seinen Nebenmann Alexander Hack, der den verletzten Niko Bungert kurzfristig ersetzen musste. „Er hat es sehr gut gemacht. Das war auch nötig. Wir mussten zittern. Das macht einen Derby-Sieg besonders schön“, meinte Bell.
Spieldaten:
Ballbesitz in %: 53,2 - 46,8
Torschüsse: 14 - 15
gew. Zweikämpfe in %: 45 - 55
Fouls: 23 - 17
Ecken: 3 - 7
Quelle: optasports.com