Die „Wölfe“ gewannen am 5. Spieltag der Fußball-Bundesliga gegen Magaths Ex-Club mit 2:1. „Da wir etwas mehr investiert haben, haben wir etwas glücklich, aber verdient gewonnen“, kommentierte der VfL-Coach erleichtert. Raúl hatte die Gäste vor 30 000 Zuschauern in Führung gebracht (13. Minute). Der Kroate Mandzukic drehte mit seinen Treffern für den Meister von 2009 jedoch die Partie (33. und 82.).

Damit gewann Wolfsburg nach drei Spielen ohne Sieg erstmals wieder und rückte in der Tabelle mit sechs Punkten auf Rang 13. „Schalke war erst stark im Spiel. Aber wir haben uns hineingearbeitet, hineingekämpft“, sagte Magath. Schalke kassierte nach drei Siegen wieder die erste Pleite. Mit neun Zählern sind die „Königsblauen“ nur noch Sechster.

Die Partie begann für Magath gleich mit dem ersten Schock. Jefferson Farfán lupfte den Ball genau in den Lauf von Raúl, der einst vom ehemaligen Schalke-Coach Magath nach Deutschland gelockte Spanier ließ sich aus Nahdistanz die Chance auf sein drittes Saisontor nicht entgehen. VfL-Keeper Marwin Hitz, für seinen wegen einer Sehnenzerrung in der linken Hand fehlenden Schweizer Landsmann Diego Benaglio im Tor, blieb keine Chance.

Bei Dauerregen setzten die Gäste in der ausverkauften Volkswagen-Arena zunächst die Akzente, demonstrierten die bessere Spielanlage. Wolfsburg hielt mit Kampf und Bissigkeit dagegen. Schalke-Schlussmann Ralf Fährmann musste gleich zweimal eingreifen (15.); Sotirios Kyrgiakos und Srdjan Lakic (30.) näherten sich dem Knappen-Tor. Und als der erstmals in der Startelf stehende 21-jährige schwedische Neuzugang Rasmus Jönsson mit einer Flanke Mandzukic fand, durfte Magath jubeln.

Nach den heftigen Diskussionen um viele Neuzugänge, Geldstrafenkataloge und Personalführung des 58 Jahre alten Fußball-Lehrers Magath fühlten sich die VfL-Profis gereizt. Der Mandzukic-Treffer löste beim Gastgeber auch ohne die verletzten Thomas Hitzlsperger und Hasan Salihamidzic - der von Magath erst bestrafte und dann begnadigte Patrick Helmes saß auf der Bank - die Bremsen.

Einen weiteren gefährlichen Kopfball des Kroaten köpfte der fleißige Raúl von der eigenen Torlinie (42.). „Wir haben Wolfsburg immer mehr aufgebaut und zu Chancen kommen lassen. Das war eine sehr unnötige Niederlage für uns“, ärgerte sich 04-Verteidiger Benedikt Höwedes. „Der Wille hat in einigen Situationen gefehlt“, ergänzte Kollege Lewis Holtby.

Nach der Pause blieb Wolfsburg kampfstärker. Lakic (62. und 72.) war mit seinen Kopfbällen aber nicht zwingend genug. Auf der Gegenseite verpasste Klaas Jan Huntelaar (59. und 80.) die Entscheidung für Schalke. Dann schlug Mandzukic, der einen Freistoß von Marcel Schäfer die richtige Richtung gab, entscheidend zu. Damit bleibt es beim letzten Sieg der Gelsenkirchener in Wolfsburg im Januar 2003.