Müller schießt Mainz zum 3:1 gegen Stuttgart

Mainz (dpa) - Nicolai Müller sorgt für gute Laune beim FSV Mainz 05. „Wir gehören in den nächsten vier Wochen der ersten Riege an“, sagte 25-Jährige nach seinem ersten Doppelpack (51., 71. Minute) in der Fußball-Bundesliga beim 3:1 (0:0) gegen den VfB Stuttgart.

Mit 26 Punkten und derzeit Platz fünf hat sich der FSV im Spitzenfeld der Liga etabliert und ist an den Schwaben, die zuvor dreimal siegreich blieben, vorbeizogen.

„Wie sich meine Mannschaft noch einmal zu einer solchen Leistung aufgerafft hat, dass macht mich richtig stolz“, erklärte Trainer Thomas Tuchel.

Lediglich als Zugabe sah VfB-Coach Bruno Labbadia das dritte Mainzer Tor in der Nachspielzeit durch Elkin Soto an. „Uns hat die Konsequenz im Zweikampf gefehlt“, meinte der 46-Jährige. Er kritisierte sein Team, das sich nach der überraschenden Führung durch Martin Harnik (48.) nicht klug verhalten habe und prompt das 1:1 hinnehmen musste.

Die weitgehende Ruhe von den Fan-Tribünen nach der Verabschiedung des DFL-Sicherheitskonzepts hatte erst nach gut einer Stunde ein Ende, als aus dem VfB-Block „Scheiß DFB“ skandiert wurde. Da wachten auch die bisher schweigenden Mitglieder der Ultraszene Mainz auf und stimmten ein. Der Stadionsprecher forderte beide Seiten auf, die Schmährufe zu unterlassen, da der überwiegende Teil des Publikums dies nicht wolle. Die 05er verzichteten nach der Partie auf den Gang in die Fankurve. „Alle wünschen sich gute Stimmung. Es war schön, dass sich so viele Zuschauer aufgerafft haben, den Boykott der Ultras aufzufangen“, meinte Tuchel.

Die Partie entwickelte sich ganz nach dem Geschmack des Mainzer Trainers. Die 05er störten mit drei Veränderungen - unter anderen musste Youngster Shawn Parker auf die Bank - gegenüber der Vorwoche das Aufbauspiel des Gegners frühzeitig und übernahmen das Kommando. Der Europa-League-Teilnehmer, der den rot-gesperrten Gotoku Sakai durch Antonio Rüdiger ersetzte, sah sich von Beginn an stark in die Defensive gedrängt.

Erst nach 33 Minuten gab es die erste Torgefahr für Mainz. Harnik hatte den sonst abgemeldeten Vedad Ibisevic auf die Reise geschickt. Der zehnfache Torschütze stürmte auf Heinz Müller zu, doch der aus seinem Kasten gestürmte der Mainzer Keeper nahm dem Bosnier den Ball fair vom Fuß. Ansonsten hatte die Mainzer Defensive auch ohne den gelb-gesperrten Kapitän Nikolce Noveski das Spiel zumeist im Griff.

Bis dahin hätten die Hausherren klar führen können, ja müssen. Aber Adam Szalai und Co. zeigten sich wieder einmal als Meister im Auslassen von besten Chancen. Das Unvermögen der Mainzer vor dem gegnerischen Tor wurde gleich nach dem Wechsel bestraft. Eine Flanke von Ibrahima Traoré segelte über Heinz Müller an den langen Pfosten. Bedrängt von Zdenek Pospech drückte Harnik den Ball über die Linie.

Die Mainzer waren gefordert und antworteten schnell. Nicolai Müller spielte Doppelpass mit Pospech und hatte freie Bahn für seinen nicht voll getroffenen Schuss, der über Ulreich ins Netz fiel. Mit seinem zweiten Treffer brachte er seine Mannschaft auf die Siegerstraße, ehe Elkin Soto kurz vor dem Abpfiff den Schlusspunkt setzte.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 48,1 - 51,9

Torschüsse: 16 - 7

gew. Zweikämpfe in %: 57 - 43

Fouls: 16 - 17

Ecken: 4 - 5

Quelle: optasports.com