Nackenschlag für Babbels Hoffenheimer: 2:4 in Nürnberg
Nürnberg (dpa) - Die Lage für 1899 Hoffenheim und Trainer Markus Babbel wird immer prekärer. Der Fußball-Bundesligist aus dem Kraichgau musste durch die verdiente 2:4 (1:2)-Pleite beim 1. FC Nürnberg einen neuen Rückschlag im Abstiegskampf verkraften und hängt auf dem Relegationsplatz fest.
„Markus wird auch am Sonntag gegen Bremen auf der Bank sitzen“, kündigte Hoffenheims Manager Andreas Müller trotz des erneuten Nackenschlags an. Der überragende Hiroshi Kiyotake (6. Minute/86.), Per Nilsson (43.) und Sebastian Polter (69.) machten den zweiten Heimsieg der Franken perfekt, Sven Schipplock (33.) und Sejad Sahilovic per Handelfmeter (81.) waren für die Gäste erfolgreich. Nach zuletzt zwei Derby-Unentschieden konnte sich Nürnberg etwas aus dem Tabellenkeller befreien, Hoffenheim steckt dagegen tief in der sportlichen Krise.
Manager Müller war nach der neuen Pleite ratlos: „Ich weiß nicht, was in den Köpfen der Spieler ist. Das sind Fehler, die dürfen einfach nicht passieren. Ich kann das nicht erklären.“ Dagegen freute sich Nürnbergs Profi Timo Gebhart: „Das war ein wichtiger Sieg. Wir müssen darauf jetzt aufbauen.“
„Es ist wichtig, nicht in Schönheit zu sterben und den Kampf anzunehmen“, hatte Hoffenheims angeschlagener Coach vor der Partie sein Team ermahnt. Und die erste Szene gehörte vor 30 397 Zuschauern den Gästen: Nach einem schnellen Konter verzog Kevin Volland (5.).
Doch schon im Gegenzug waren alle guten Vorsätze der Gäste dahin. Wieder einmal bewies die 1899-Defensive ihre Anfälligkeit bei Standards: Ein Freistoß von Kiyotake segelte quer durch den Strafraum und schlug zum Entsetzen von Gäste-Keeper Koen Casteels, der erneut den verletzten Tim Wiese vertrat, zur Führung der Hausherren ein.
Und es ging munter weiter. Erst vergab 1899-Kapitän Marvin Compper nur knapp (10.), dann klärte auf der anderen Seite Fabian Johnson nach einem Alleingang von Kiyotake auf der Linie (17.). Die nächste Großchance hatte erneut Nürnberg: Gebhart scheiterte an Casteels.
Ein Nürnberger Tiefschlaf bescherte den Ausgleich. Völlig ungehindert konnte Volland flanken, der neu in Babbels Startelf beorderte Schipplock war zur Stelle und köpfte allein gelassen von der „Club“-Abwehr ein. Doch die Hausherren waren nur kurz geschockt: Erst vergab Mike Frantz (39.), dann traf der frühere Hoffenheimer Per Nilsson nach einem Freistoß-Lattenknaller von Gebhart.
Nach dem Wechsel stemmten sich die Gäste gegen die drohende Niederlage. Die größere Gefahr ging aber weiter von Nürnberg aus. Der quirlige Kiyotake hatte nach starkem Einsatz von „Club“-Stürmer Polter die Entscheidung auf dem Fuß, doch der Japaner vergab (63.). Wenig später machte es dann Polter allein. Nach einem Aussetzer von Compper schob der Angreifer ein. Zwar konnte Salihovic vom Elfmeterpunkt noch einmal verkürzen, Kiyotake machte aber alles klar.
Spieldaten
Ballbesitz in %: 43,1 - 56,9
Torschüsse: 14 - 15
gew. Zweikämpfe in %: 49,2 - 50,8
Fouls: 24 - 22
Ecken: 1 - 3