Naldo schießt Werder gegen VfB auf Platz vier

Bremen (dpa) - Nach diesem Tor gab es bei Ronaldo Aparecido Rodrigues kein Halten mehr. Das erste Bundesliga-Tor seit über 21 Monaten trieb Naldo direkt auf den Zaun vor der Fankurve von Werder Bremen.

Mit dem Megafon in der Hand feierte der beste Spieler auf dem Platz sein Tor, den 2:0-Sieg gegen den VfB Stuttgart, Werders Rückkehr auf Tabellenplatz vier und sein ganz persönliches endgültiges Comeback. „Das war ein ganz tolles Gefühl“, sagte der Innenverteidiger über die Szene, die das Spiel entschied.

Wie so oft vor seiner 15-monatigen Verletzungspause war es ein Freistoß-Hammer (67. Minute), der Werder den ersten Sieg gegen Stuttgart seit mehr als zwei Jahren brachte. Mit wie viel Karacho Naldo den Ball von der Strafraumgrenze aus vorbei am bemitleidenswerten Sven Ulreich im VfB-Tor drosch, war nicht aufzuklären. „Ich habe 91 km/h auf der Tafel gelesen, aber auch 108 km/h gehört. Ich bin aber einfach nur froh, dass der Ball drin war“, sagte der Brasilianer.

Die gesamte vergangene Saison war Naldo wegen einer schweren Knieverletzung ausgefallen. Bereits seit Anfang September steht der Hüne wieder auf dem Platz, richtig dabei ist er erst jetzt wieder mit seinem langersehnten ersten Saisontor. „Wir freuen uns, dass er nach seiner Verletzungspause jetzt endlich wieder zurück ist“, sagte Bremens Coach Thomas Schaaf gewohnt nüchtern-sachlich.

Wie in der gesamten Vorsaison war Naldo auch vor einer Woche beim verheerenden 0:5 in Mönchengladbach schmerzlich vermisst worden. Nach überstandener Bronchitis ordnete Naldo die Werder-Defensive gegen Stuttgart nun wieder souverän. Zum ersten Mal seit dem 2:0 am 5. Spieltag gegen den Hamburger SV blieb Bremen ohne Gegentor.

„Wir haben heute die richtige Reaktion gezeigt“, befand Schaaf. Mit nun 26 Punkten rückte Werder wieder auf Platz vier vor. Und dies ohne den am Knie verletzten Top-Torjäger Claudio Pizarro, der alle sieben bis Sonntag im Weser-Stadion erzielten Werder-Tore selbst geschossen hatte.

„Wenn wir einen Kader hätten, der nicht ohne Claudio spielen könnte, wäre die Gruppe falsch zusammengestellt“, sagte Club-Chef Klaus Allofs. Das erlösende 1:0 gegen schwache Schwaben hatte zuvor Aaron Hunt (57.) vor 40 800 Zuschauern erzielt. Allerdings machte Stuttgart Werder den Sieg auch denkbar einfach.

„Wir hatten heute viele Spieler, die nicht in Normalform waren“, analysierte VfB-Coach Bruno Labbadia. „Wir haben zu viele Fehler gemacht in der Vorwärtsbewegung und waren beim ersten Gegentor nicht konsequent genug.“ Der gute VfB-Torwart Ulreich meinte treffend: „Bremen hat heute verdient gewonnen.“ Mit 21 Zählern fiel Stuttgart auf Platz sieben zurück und damit aus den Europa-League-Rängen.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 50 - 50

Torschüsse: 14 - 14

gew. Zweikämpfe in %: 52,3 - 47,7

Fouls: 19 - 21

Ecken: 4 - 5

Quelle: optasports.com