Rückschlag für Werder: 0:0 gegen Mainz
Bremen (dpa) - Für Mainz 05 zahlt sich der Trainerwechsel beim Kampf um den Klassenverbleib immer mehr aus. Dank eines kompakten Auftritts erkämpfte sich das Team von Trainer Martin Schmidt ein 0:0 bei Werder Bremen.
„Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Wir haben jetzt 31 Punkte, brauchen sicherlich noch einige, stehen aber im Abstiegskampf besser da als andere Mannschaften“, kommentierte Mittelfeldspieler Johannes Geis das leistungsgerechte Remis bei den Hanseaten.
Auch 05-Trainer Schmidt war nach dem vierten Match in Serie ohne Niederlage zufrieden. „Kompliment an mein Team, das in Bremen kein Tor kassiert hat“, erklärte der Coach. „Das war ein weiterer und wichtiger Punkt im Abstiegskampf.“ Der quirlige Stürmer Yunus Malli haderte allerdings mit der schlechten Chancenverwertung. „Es wären vielleicht sogar drei Punkte drin gewesen“, sagte er. Malli traf bei der besten Mainzer Chance in der 35. Minute nur das Außennetz.
In einer zerfahrenen Partie fehlte es auf beiden Seiten an der klaren spielerischen Linie. Die ambitionierten Bremer, die noch in Richtung Europa League schielen, wirkten etwas orientierungslos und müde. Trainer Viktor Skripnik musste auf den angeschlagenen Kapitän Clemens Fritz verzichten. Auch Regisseur Zlatko Junuzovic saß zunächst nur auf der Bank. „Der Trainer wollte das so, die Länderspiele waren schon etwas anstrengend“, erklärte der Österreicher.
Als Junuzovic nach einer Stunde für Davie Selke eingewechselt wurde, waren die Pfiffe gegen den Acht-Millionen-Mann nicht zu überhören. Dennoch hielten sich die Unmutsäußerungen gegen Selke, der im Sommer zu RB Leipzig wechselt und dessen Transfer viele Tage das Thema Nummer eins gewesen war, sowohl vor dem Anpfiff als auch bei seiner Auswechslung in Grenzen. „Es waren nicht so viele Pfiffe zu hören, wie ich erwartet hatte“, erklärte Trainer Skripnik.
„Das ist doch alles im Rahmen geblieben“, sagte Junuzovic. Die Werder-Verantwortlichen hatten Selke auf diese Situation vorbereitet. Doch ganz so cool konnte der 20-Jährige das Theater um seine Person nicht wegstecken. „Davie war nicht so effektiv wie sonst“, monierte der Werder-Coach. Eine Feststellung, die aber am Samstag vor 41 000 Zuschauern auf fast alle Bremer Profis zutraf.
Sie berannten ziemlich planlos das Mainzer Tor und wollen den 500. Bundesliga-Heimsieg nun gegen den Erzrivalen Hamburger SV einfahren. „Die Mainzer Mannschaft ist deutlich stabiler geworden“, lobte Werder-Manager Thomas Eichin den Gegner. Fast hätte es dennoch zum Bremer Jubiläumssieg gereicht, doch Fin Bartels vergab in der Nachspielzeit knapp die beste Chance der Hanseaten.
Spieldaten:
Ballbesitz in %: 49,7 - 50,3
Torschüsse: 15 - 15
gew. Zweikämpfe in %: 52 - 48
Fouls: 23 - 16
Ecken: 3 - 2
Quelle: optasports.com