VfL mit Glücks-Remis in Mainz - Allofs: „Nicht so wach“
Mainz (dpa) - Selbst Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking hatte ein wenig Mitleid mit den Mainzern. „Sie haben ein richtig gutes Spiel gemacht“, sagte der Trainer des VfL Wolfsburg nach dem glücklichen 1:1 (0:1) seiner Elf in der Fußball-Bundesliga bei den forschen Rheinhessen.
Den körperlichen Stress nach vielen englischen Wochen konnte Hecking auch durch sechs neue Spieler nicht kompensieren. Als Ausrede ließ der VfL-Coach das aber nicht gelten. „Wir müssen nicht Mailand als Ausrede bringen.“
Haarscharf schrammten die Niedersachsen an der zweiten Auswärtsniederlage in Serie vorbei. Der Tabellenzweite und Champions-League-Aspirant hatte Glück, dass Luiz Gustavo die frühe FSV-Führung durch Kapitän Niko Bungert (8. Minute) nach 61 Minuten ausgleichen konnte. Die Hausherren hatte es in der starken ersten Halbzeit versäumt, einen deutlicheren Vorsprung herauszuschießen. „Wir haben den Kampf nicht angenommen in der ersten Halbzeit. Wir waren nicht so wach, wie wir es sein sollten“, kritisierte Manager Klaus Allofs.
„Mainz hätte noch ein paar Tore mehr schießen können, weil wir in der ersten Halbzeit nicht auf dem Platz waren“, sagte der Ex-Mainzer und Neu-Wolfsburger André Schürrle, der von den 32 236 Zuschauern überaus freundlich begrüßt worden war. „Das war unglaublich schön. Die Mainzer Fans sind einmalig.“
Für den neuen FSV-Trainer Martin Schmidt blieb ein „zwiespältiger Eindruck“ nach seinem fünften Bundesligaspiel. „Wir haben ein gutes Spiel gemacht, hatte viele Chancen. Wir hätten mehr verdient als einen Punkt, vielleicht eineinhalb oder zwei Punkte“, sagte der Schweizer im TV-Sender Sky. Mit fünf Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz ist der FSV nach dem Punktgewinn Tabellen-Elfter. Da konnte es Schmidt leicht verschmerzen, dass er den Startrekord der einstigen Trainer-Größen Jürgen Klopp und Thomas Tuchel nicht verbessern konnte.
Wolfsburg verteidigte trotz der verlorenen zwei Zähler souverän den zweiten Tabellenplatz hinter Rekordmeister Bayern München und vor Bayer Leverkusen. „Wir müssen glücklich sein mit dem Punkt“, meinte Luiz Gustavo. Drei Tage nach dem 2:1-Triumph in der Europa League in Mailand hatte Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking die Rotationsmaschine angeworfen. In Sebastian Jung, Naldo, Marcel Schäfer, Maximilian Arnold, André Schürrle und Nicklas Bendtner standen gleich sechs neue Spieler in der Startelf. Im Gegensatz zu Christian Träsch hatten Robin Knoche, Ricardo Rodriguez, Daniel Caligiuri, Vieirinha und Bas Dost einen Platz auf der Bank.
Sein Gegenüber Schmidt ersetzte nach dem 2:0-Erfolg in Augsburg lediglich den am Knie verletzten Jonas Hofmann durch den Südkoreaner Ja-Cheol Koo. Seine Elf machte enormen Druck. Schon in der achten Minute setzte sich Kapitän Bungert nach einer Geis-Ecke gegen Naldo und Klose durch und köpfte wuchtig ein.
In der Pause reagierte Hecking, brachte Vierinha und Perisic und richtete sein Team somit offensiver aus. Nach gut einer Stunde traf Luiz Gustavo nach einem Solo mit einem Fernschuss nur den Pfosten, als sein Gegenspieler Julian Baumgartlinger im Mittelfeld ausgerutscht war. Wenig später dann jubelte der Brasilianer. Nach einer De-Bruyne-Ecke legte Naldo auf, Gustavo köpfte ein und verhinderte so die nächste Wolfsburger Auswärtsniederlage nach dem 0:1 in Augsburg.
Spieldaten:
Ballbesitz in %: 41,5 - 58,5
Torschüsse: 22 - 8
gew. Zweikämpfe in %: 50,3 - 49,7
Fouls: 11 - 17
Ecken: 8 - 4
Quelle: optasports.com