Werder versetzt Freiburg mit 1:0 weiteren Tiefschlag

Freiburg (dpa) - Im DFB-Pokal zuletzt von der Rolle, in der Liga wieder in der Spur: Werder Bremen hat sich für die peinliche Cup-Pleite beim Drittligisten Arminia Bielefeld rehabilitiert und den SC Freiburg noch tiefer in den Abstiegskampf geschossen.

Foto: dpa

Drei Tage nach dem 1:3 in Bielefeld gewannen die Norddeutschen etwas glücklich mit 1:0 (1:0) beim Tabellenvorletzten und können wieder in Richtung Europa-League-Plätze schielen. Franco Di Santo sorgte in der 35. Minute mit seinem zwölften Saisontreffer für den ersten Bremer Sieg gegen den Sportclub seit September 2012 und führte die Hanseaten eine Woche nach dem 3:5 gegen den VfL Wolfsburg in der Fußball-Bundesliga zurück auf Erfolgskurs.

Für die Freiburger, die nach dem 2:1 im Achtelfinale des DFB-Pokals gegen den 1. FC Köln sehr engagiert auftraten und die Partie lange bestimmten, wird die Lage im Tabellenkeller nach nur einem Sieg in den zurückliegenden sechs Spielen immer prekärer. Eine unruhige Woche, zu der auch Dopingvorwürfe sowie eine Geldstrafe für Trainer Christian Streich wegen Beleidigung von Offiziellen der TSG Hoffenheim gehörten, endete mit einem Tiefschlag - und noch mehr Druck im Ringen um den Klassenverbleib.

„Der Mannschaft ist überhaupt nichts vorzuwerfen. Aber leider haben wir wieder ein enges Spiel verloren, das ist sehr bitter“, sagte Streich. „Bei uns fehlt etwas die letzte Durchschlagskraft und die Torgefahr.“ Auch wenn es für die Südbadener nun mit Wolfsburg und dem FC Augsburg gegen zwei Teams aus dem oberen Tabellendrittel geht, ist für Streich „nichts verloren“.

Sein Bremer Kollege Viktor Skripnik war neben dem Sieg froh, dass sein Team endlich mal wieder kein Tor kassierte - schließlich stellt es mit 49 Gegentreffern die schlechteste Defensive der Liga. „Nicht nur die drei Punkte sind wichtig für uns, auch dass wir zu Null gespielt haben“, erklärte der 45-Jährige. Der Schuss von Di Santo in den Torwinkel zum 0:1 sei „weltklasse“ gewesen.

Mit dem neuen Selbstvertrauen aus dem Erfolg gegen Köln spielten die Freiburger vor 24 000 Zuschauern im ausverkauften Schwarzwald-Stadion mutig nach vorne und setzten Bremen unter Druck. Zwar hatten die Gäste bei einem Kopfball von Jannik Vestergaard die erste Torchance (7.), doch beim Schuss des Freiburgers Vladimir Darida (11.) und bei einer guten Möglichkeit des flinken Jonathan Schmid (26.) auch Glück, nicht in Rückstand zu geraten.

Die abgeklärt auftretende Werder-Elf spielte abwartend, brachte die in der Defensive zunächst nicht immer sattelfesten Gastgeber jedoch bei Standardsituationen mehrfach in Gefahr. Dann war es Torjäger Di Santo vorbehalten, die Führung zu erzielen. Der Argentinier stand auf der linken Seite nach einer Flanke plötzlich völlig frei und zirkelte den Ball gefühlvoll ins Tornetz.

Nach der Pause drängte Freiburg auf den Ausgleich, Werder kam kaum noch zu gefährlichen Kontern. Der eingewechselte SC-Verteidiger Marc-Oliver Kempf setzte einen Kopfball knapp über die Torlatte (65.), Schmid scheiterte mit einem Freistoß an Raphael Wolf (75.). Das Streich-Team rannte weiter an, war aber nicht gefährlich genug.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 58,1 - 41,9

Torschüsse: 14 - 16

gew. Zweikämpfe in %: 42,7 - 57,3

Fouls: 16 - 20

Ecken: 6 - 5

Quelle: optasports.com