Stresstest für FCA und Hoffenheim - Manninger-Ausfall
München (dpa) - Es geht um Platz 16. Im direkten Duell kämpfen Augsburg und Hoffenheim am 23. Spieltag um den Relegationsrang. Die spannende Frage lautet: Wen lähmt die „Angst“ im kleinen Abstiegs-Endspiel?
München (dpa) - Es geht um Platz 16. Im direkten Duell kämpfen Augsburg und Hoffenheim am 23. Spieltag um den Relegationsrang. Die spannende Frage lautet: Wen lähmt die „Angst“ im kleinen Abstiegs-Endspiel?
Die Nerven sind zum Zerreißen gespannt. Von „Angst“ und sogar „Schlacht“ ist im Vorfeld die Rede, auch wenn der sportliche Existenzkampf zwischen dem FC Augsburg und 1899 Hoffenheim in der Fußball-Bundesliga noch „keine Entscheidung“ im Abstiegskampf erbringen werde, wie FCA-Coach Markus Weinzierl feststellte. „Die Saison ist danach noch nicht vorbei“, betonte er.
Im brisanten Ringen zwischen Hoffenheim (16 Punkte) und Augsburg (15) um den Relegationsplatz 16, in den auch noch der Tabellenletzte Greuther Fürth (12) nach seinem Trainerwechsel eingreifen möchte, ist die Partie am 23. Spieltag trotzdem eine mit Signalwirkung. Schon beim Warmlaufen müsse man „Schienbeinschützer tragen“, forderte 1899-Manager Andreas Müller vor dem kleinen Abstiegsendspiel. Klar ist: Wer am Samstag gewinnt, erhält einen Schub im Überlebenskampf. Ein Versagen dagegen könnte eine fatale Negativdynamik entfalten.
Die Augsburger Remiskönige (neun Unentschieden) wissen, dass es nach Mut machenden Leistungen in der Rückrunde Zeit für einen richtigen Befreiungsschlag wird - gerade im eigenen Stadion mit der Unterstützung der Fans. „Es ist klar, dass wir jetzt auch Heimspiele gewinnen müssen“, gestand Weinzierl. Allerdings muss der FCA-Coach den nächsten personellen Nackenschlag verkraften: Torhüter-Routinier Alexander Manninger muss wegen eines Muskelfaserrisses im Oberschenkel zwei bis drei Wochen pausieren.
Nun wird Mohamed Amsif ins Tor der Schwaben rücken. „Wir haben vollstes Vertrauen in Mo“, sagte Weinzierl. Für Unruhe bei den Schwaben sorgte Aristide Bancé: Der Stürmer erschien vor der wichtigen Heimpartie verspätet zum Training und wurde daraufhin aus dem Kader gestrichen.
„Das ist ein sehr wichtiges Spiel. Wir wollen Hoffenheim überholen“, sagte Weinzierl. Einen Vorteil sieht der Coach der Schwaben darin, dass sein Team Abstiegskampf gewohnt sei. Beim mit Europapokal-Ambitionen in die Saison gestarteten Gegner herrsche nach dem Absturz dagegen die nackte Angst. „Bei mir geht keine Angst um“, konterte 1899-Kollege Marco Kurz die Ferndiagnose seines Kollegen und begründete: „Angst hat im Fußball nichts zu suchen. Es ist immer noch ein Spiel.“
Trotzdem hat auch Kurz nach der jüngsten Pleite gegen Stuttgart die Tonlage verschärft und versucht, sein zuletzt lebloses Team bei der Ehre zu packen. „Ich appelliere an die Tatsache, dass wir auf eine Mannschaft treffen, die uns einen Rang in der ersten Liga streitig machen will. Als Profi habe ich alles dafür abzurufen, um in diesem Spiel der bessere Spieler zu sein. Diese Einstellung und Körpersprache erwarte ich“, sagte Kurz. In fünf Spielen hat er nur vier Punkte geholt, damit bewegt er sich im miesen Schnitt seines gefeuerten Vorgängers Markus Babbel (12 Punkte aus 15 Partien).
Manager Müller wurde noch deutlicher: „Es ist eine Forderung von mir, dass die Jungs in Augsburg eine klare Leistung abliefern. Mann gegen Mann müssen wir uns durchsetzen. Es gibt kein schönes Spiel. Es ist eine Schlacht. So muss ich reingehen.“ Ein positives Signal versuchte in unruhigen Zeiten Mäzen Dietmar Hopp zu setzen, indem er hinsichtlich seines finanziellen Engagements öffentlich ein Treuebekenntnis zu 1899 für den Abstiegsfall abgab. Personell können die Hoffenheimer wieder auf Daniel Williams und Roberto Firmino zurückgreifen.