Sven Bender: Ungewöhnlicher Therapieerfolg

Dortmund (dpa) - Das Sprechen fiel ihm hörbar schwer. Als sich Dortmunds Exprofi Norbert Dickel vor dem Anpfiff nach seinem Befinden erkundigte, antwortete Sven Bender leise und langsam: „Nicht so gut.“

Doch selbst die anhaltenden Schmerzen, die der BVB-Mittelfeldspieler nach seinem im Spiel beim FC Arsenal zugezogenen doppelten Kieferbruch verspürt, hinderten ihn nicht am Besuch des Revierderbys gegen den FC Schalke. Beim Anblick seines lädierten Musterprofis konnte sich BVB-Trainer Jürgen Klopp eine Bemerkung nicht verkneifen: „Er sieht aus wie seine eigene Karikatur“, scherzte er bei „Sky“.

Nur drei Tage nach einer dreistündigen Operation in London, bei der ihm zwei Platten zur Stabilisierung des auf beiden Seiten gebrochenen Kiefers eingesetzt worden waren, ließ sich Bender wieder auf dem Stadionrasen sehen - wenn auch nur als umjubelter Zuschauer.

Die ungewöhnliche Therapie schlug an: Das 2:0 der Borussia über den chancenlosen Erzrivalen verbesserte zumindest den Gemütszustand. Zusammen mit dem Team zelebrierte Bender die La Ola. Nur die Abschlussaktion seiner Mitstreiter erschien ihm zu wagemutig. Als die komplette Mannschaft auf den Zaun vor der Südtribüne kletterte, um sich von ihren Fans feiern zu lassen, hielt sich Bender aus naheliegenden Gründen zurück.