Teamchef Hyypiä verärgert: „Ich weiß, was ich sage“
Leverkusen (dpa) - Bayer Leverkusens Teamchef Sami Hyypiä machte aus seiner Verärgerung über die angebliche Krise zwischen ihm und Cheftrainer Sascha Lewandowski keinen Hehl.
„Ich habe so etwas noch nie erlebt“, schimpfte der ansonsten stoische Finne am Donnerstag, zwei Tage vor der dem Spitzenspiel gegen Bayern München, bei der Pressekonferenz des Tabellendritten der Fußball-Bundesliga. Empört zeigte er sich vor allem darüber, dass er mit einer Aussage zur Zusammenarbeit mit Lewandowski („Wenn ich das nicht mehr müsste, würde das einiges leichter machen“) zitiert wurde, die er so nicht gemacht haben will. „Ich weiß, was ich sage“, erklärte Hyypiä.
Vielmehr habe er zuletzt „nichts Neues“ über die Kooperation im Trainerduo gesagt. „Ich bin sehr zufrieden mit Saschas Arbeit. Er macht es sehr gut“, ergänzte der 39 Jahre alte Ex-Profi und erklärte das Thema für beendet - auch mit Blick auf das Gastspiel des designierten deutschen Meisters von der Isar: „Wenn wir uns auf etwas anderes konzentrieren als auf das Spiel, haben wir keine Chance.“
Bayer 04 konnte zwar als bisher einziger Club der Liga die Münchner in der Hinserie der Saison besiegen (2:1), erreichte in den letzten sieben Pflichtpartien aber nur zwei Siege. „Wenn wir so wie beim 0:1 in Mainz spielen, dann verlieren wir“, warnte Hyypiä. Dass die Niederlage der Bayern in der Champions League am Mittwoch gegen den FC Arsenal (0:2) ein Vorteil sein könnte, erwartet er nicht: „Ich weiß nicht, ob das Spiel uns gut tun wird oder nicht.“
Den bis 2015 datierten Vertrag, den das Trainergespann unterschrieben hat, will Hyypiä erfüllen. „Ich sehe nicht so viel Negatives in diesem Job. Warum sollte ich dann im Sommer daran denken, wegzugehen?“, sagte er in einem Interview mit dem Sportmagazin „Kicker“. „Ich habe einen Vertrag über drei Jahre. Und drei Jahre Vertrag sind für mich auch drei Jahre Vertrag.“
Außerdem werde er die Ausbildung zum Lizenztrainer nicht so schnell abschließen: „Ich brauche noch Zeit und werde nicht im Sommer fertig sein.“ Zugleich versicherte auch Trainerpartner Lewandowski „den Job nicht ohne Sami“ machen zu wollen.
Bayer-Kapitän Simon Rolfes erwartet, dass seine Mannschaft gegen den Rekordmeister vor allem viel Defensivarbeit leisten werden muss. „Die Bayern werden auch auswärts dominant auftreten. Das wird ein Spiel zum Kontern“, sagte der Mittelfeldspieler. „Wir müssen die eigenen Stärken in jeder Situation demonstrieren und Sicherheit ausstrahlen, dann wird es ein packendes und emotionales Spiel.“ Bis auf Abwehrchef Ömer Toprak (Knie) kann das Trainerteam Hyypiä/Lewandowski personell aus dem Vollen schöpfen.