Gewinner und Verlierer Tolisso, Sabitzer, Füllkrug und der BVB
Berlin (dpa) - Nur noch die etwas schlechtere Tordifferenz trennt den FC Bayern München nach dem neunten Spieltag von Tabellenführer Borussia Dortmund.
Einen Zähler hinter dem punktgleichen Duo entpuppt sich RB Leipzig unmittelbar vor den direkten Duellen mit den Bayern als ernsthafter Kontrahent im Kampf um den Titel in der Fußball-Bundesliga. Die Mannschaft von Trainer Ralph Hasenhüttl feierte dank Marcel Sabitzer und der großen personellen Möglichkeiten beim 1:0 gegen den Stuttgart den vierten Pflichtspielsieg in Serie. Nun kommt es im DFB-Pokal und in der Liga zu den Gipfeltreffen mit dem Titelverteidiger, der unter Trainer Jupp Heynckes mit dem 1:0 in Hamburg den dritten Sieg feierte. Weitere Gewinner waren Hannovers Niclas Füllkrug und Leverkusens Kai Havertz. Der große Verlierer war am Samstag der BVB - obwohl er unentschieden spielte.
BORUSSIA DORTMUND: 2:3 gegen Leipzig, 1:1 in Nikosia und 2:2 in Frankfurt nach 2:0-Führung - Borussia Dortmund steckt nach dem Jubel-Start in einer sportlichen Krise. Ausgerechnet der formschwache Torhüter Bürki, dessen Vertrag gerade bis 2021 verlängert wurde, brachte den Gegner mit einem ungestümen Rempler gegen Ante Rebic im Strafraum wieder ins Spiel. Für Trainer Peter Bosz waren weniger die Defensivschwächen maßgeblich für den Dämpfer, sondern die Offensive. „Wir hätten das spiel früher entscheiden müssen“, sagte der Niederländer.
CORENTIN TOLISSO: Der Franzose erlöste den FC Bayern in Hamburg mit seinem Siegtor gegen zehn HSV-Spieler. „Das war ein wichtiges Spiel, weil wir das Ergebnis von Dortmund gesehen haben“, sagte er anschließend. In der 52. Minute schob Tolisso ein Zuspiel von Thomas Müller ein, der zu diesem Zeitpunkt bereits am rechten Oberschenkel verletzt war und keine zehn Minuten nach seiner Einwechslung wieder vom Platz musste. Laut Heynckes sprach Müller von einem Krampf und einer Verhärtung. Genaueres soll eine Untersuchung zeigen.
MARCEL SABITZER: Kurz vor dem Anpfiff wurde Marcel Sabitzer vom Co-Trainer über seinen Startelf-Einsatz für Leipzig informiert. Der Mittelfeldspieler holte seine Schienbeinschoner und erzielte das Tor des Tages zum 1:0 gegen Stuttgart. Trainer Hasenhüttl rotierte erneut, Leipzig siegt weiter. „Es kommen immer frische Leute, und wir haben einen breiten Kader“, meinte Sabitzer, der zu den kommenden beiden Spielen gegen die Bayern in Pokal und Liga ergänzte: „Wir wissen, was auf uns zukommt und gehen mit breiter Brust in diese Spiele.“
NICLAS FÜLLKRUG: Der Stürmer von Hannover 96 hatte bis zum Spiel in Augsburg zwei Tore in 31 Erstliga-Spielen auf seinem Konto. Füllkrug verdoppelte diese Bilanz mit zwei Treffern, bescherte dem Aufsteiger das 2:1 beim FCA nach 0:1-Rückstand und einen Europa-League-Platz. „Es war schön, endlich zwei Tore gemacht zu haben. Aber so schlimm war es vorher nicht, weil wir als Mannschaft erfolgreich waren“, sagte der 24-Jährige.
KAI HAVERTZ: Das 18 Jahre alte Talent war maßgeblich an einer furiosen zweiten Halbzeit seines Clubs Bayer Leverkusen beim 5:1 in Mönchengladbach beteiligt. Havertz war an den ersten drei Toren der Werkself durch Sven Bender, Leon Bailey und Julian Brandt direkt beteiligt. Havertz und Kollegen zeigten laut Trainer Heiko Herrlich auch, was „möglich wäre. Wichtig ist aber die Kontinuität.“