Bayern-Boss irritiert Umgang mit Videobeweis: Rummenigge kritisiert DFB
München (dpa) - Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge vom FC Bayern hat den Umgang des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) mit dem kontrovers diskutierten Videobeweis kritisiert.
„Ich muss zugeben, dass ich sehr irritiert bin, wie der DFB mit diesem Thema umgeht“, schrieb Rummenigge im „Bayern Magazin“ vor dem ersten Bundesligaspiel der Münchner nach der Länderspielpause am Samstag (15.30 Uhr) gegen den FC Augsburg.
„Was viele momentan offenbar vergessen: Die Saison 2017/18 wurde dabei ausdrücklich als Testphase deklariert. In so einer Testphase sind Fehler wahrscheinlich und deshalb erlaubt und möglich. Doch statt sachlich, konstruktiv und seriös mit diesen 'Kinderkrankheiten' umzugehen, wird beim DFB viel und leider auch sehr oft öffentlich geredet“, kritisierte Rummenigge, nachdem zuletzt in der Bundesliga viele kontroverse Schiedsrichter-Entscheidungen für Ärger gesorgt hatten.
Der Bayern-Vorstandschef beklagte ob der Eingriffe des DFB in den Ablauf beim Videobeweis eine wachsende Unsicherheit. „Und in welchen Situationen der Videoschiedsrichter eingreifen kann, soll oder darf, ist mittlerweile auch für uns Clubs zur Gänze nicht mehr klar“, räumte der 62-Jährige ein. „Mir tun im Moment vor allem die Schiedsrichter leid, die der DFB im Regen stehen lässt. Da muss schnellstmöglich eine Art Rettungsschirm her. Im Moment vermittelt der DFB den Eindruck, dass er sich von der Öffentlichkeit treiben lässt.“
Der Videobeweis müsse am Ende seiner Erprobung „verständlich und transparent werden. Fans, Clubs und die Referees brauchen totale Klarheit.“ Nach dieser Saison sollten sich DFB, DFL, Clubs und Schiedsrichter zu einer Bewertung zusammensetzen.