Verletzte Polizisten bei Ausschreitungen in Gelsenkirchen
Gelsenkirchen (dpa) - Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski hat die Ausschreitungen nach dem Bundesliga-Spiel zwischen dem FC Schalke 04 und Hertha BSC scharf verurteilt.
„Es ist nicht hinnehmbar, dass Einsatzkräfte der Polizei, die zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger sowie der friedlichen Fußballfans eingesetzt werden, brutal angegriffen werden“, sagte der SPD-Politiker. „Wir haben es hier nicht mit Fußballfans zu tun, sondern mit kriminellen Gewaltstraftätern. Ich erwarte den unbedingten Willen von allen Beteiligten, gegen diese Straftäter vorzugehen.“
Bei der Aufarbeitung des Geschehens würden Polizei, der Verein Schalke und die Stadt Gelsenkirchen an einem Strang ziehen, versprach Baranowski. „Soweit die beteiligten Fußballhooligans ermittelt werden können, muss alles getan werden, um diese Personen aus den Fußballstadien zu verbannen.“
Nach der Partie am Samstagabend, die Schalke mit 2:0 gewonnen hatte, waren bei Ausschreitungen in Gelsenkirchen zwölf Polizisten verletzt worden. Anhänger des Revierclubs hatten zunächst am Hauptbahnhof randaliert und die Beamten mit Böllern und Flaschen beworfen. Auch zwischen den rivalisierenden Fan-Gruppen war es zu wilden Prügeleien gekommen. Dabei wurden nach Polizeiangaben auch Geschäfte, Lokale, Inventar des Bahnhofs und Polizeiautos beschädigt worden. Drei Beamte mussten im Krankenhaus behandelt werden. „Den verletzten Einsatzkräften wünsche ich eine schnelle Genesung“, sagte Baranowski.
Die Gewerkschaft der Polizei NRW (GdP) sieht sich durch die Ausschreitungen in ihrer Auffassung bestätigt, dass das neue Konzept zur polizeilichen Begleitung von Fußballspielen an der Realität vorbeigeht. Arnold Plickert, Landesvorsitzender der GdP, sagte: „Die Aufteilung in Risiko- und Nichtrisikospiele mit einsatztaktischen Vorgaben ist ein Spiel mit dem Feuer.“ Zwölf verletzte Polizistinnen und Polizisten seien „das Ergebnis eines aus unserer Sicht gescheiterten Konzepts“.