Verletzungssorgen bei vielen Bundesligisten
Düsseldorf (dpa) - Noch sind es anderthalb Wochen bis zum Rückrundenstart der Fußball-Bundesliga. Doch bei knapp einem Drittel der Clubs herrscht wegen der angespannten Verletztensituation Alarmstimmung.
Die nur gut zwei Wochen währende Weihnachtspause hat nicht wesentlich zur Entspannung der Lage beigetragen. Insbesondere die Revierrivalen Schalke 04 und Borussia Dortmund sind gebeutelt, auch Hannover 96, Hertha BSC und der Hamburger SV zeigen sich alles andere als sorgenfrei.
„Ich habe zurzeit nur 16 fitte Spieler und drei Torhüter, von denen noch einer eingeflogen werden musste“, klagte HSV-Coach Bert van Marwijk im Trainingslager in Abu Dhabi. „Wir haben sehr viel Pech.“
Schon jetzt zeichnet sich ab, dass rund 25 Profis zum Start der zweiten Serie am 24. Januar ausfallen werden. Darüber hinaus sind derzeit mehr als 20 Spieler angeschlagen, deren Genesungszeitpunkt noch ungewiss ist. Einige Liga-Stars füllen die Krankenlager, zudem sind auffällig viele Langzeitverletzte, beispielsweise wegen schwerer Knieverletzungen, zu beklagen.
Mit Kreuzbandrissen liegen Dennis Aogo und Marco Höger (beide Schalke), Holger Badstuber (Bayern München), Neven Subotic (Dortmund) und Alexander Baumjohann (Hertha) schon länger auf Eis. Zuletzt zogen sich Braunschweigs Gianluca Korte und HSV-Offensivkraft Maximilian Beister diese schlimme Blessur zu. Bei den Berlinern verletzten sich in Belek gleich drei Torhüter, so dass U 23-Keeper Philip Sprint nachreisen musste.
Besonders prekär ist die Lage weiterhin auf Schalke. Neben Aogo und Höger fallen zum Rückrundenstart auch Julian Draxler (Sehnenanriss im Oberschenkel) und höchstwahrscheinlich auch noch Klaas-Jan Huntelaar (Knie-OP) aus. Mehr als unglücklich verlief der Einstand für den in der Winterpause von Bayern München ausgeliehenen Jan Kirchhoff. Schon am zweiten Trainingstag in Doha zog sich der 23 Jahre alte Schalke Neuzugang, der das defensive Mittelfeld verstärken sollte, einen Syndesmoseriss zu und fällt wochenlang aus.
„Das ist natürlich bitter. Ich hoffe, dass der Junge so schnell wie möglich wieder auf die Beine kommt“, sagte Trainer Jens Keller. Auch Kapitän Benedikt Höwedes (Muskelbündelriss) und Leon Goretzka (Mandeloperation) waren zuletzt angeschlagen.
Der Schalke-Coach muss also weiter improvisieren. Zumindest soll Huntelaar nächste Woche wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Und ein Dauerpatient ist wieder da: Kyriakos Papadopoulos, der ein Jahr lang pausierte, hatte schon vor Weihnachten ein Kurz-Comeback gegeben und gilt in der königsblauen Innenverteidigung als großer Hoffnungsträger. „Ich habe wieder volles Vertrauen in mein Knie. Endlich bin ich wieder dabei, kann mit den Jungs hart arbeiten und Späße machen. Das habe ich richtig vermisst“, sagte der Grieche.
Etwas besser sieht es beim Nachbarn BVB aus: Subotic fehlt zwar den Rest der Saison. Aber Mats Hummels hat seine Rückkehr zum zweiten Rückrundenspiel in Braunschweig ins Visier genommen. Ilkay Gündogan, seit Monaten von Rückenproblemen geplagt, hat nun noch eine Bronchitis erwischt. „Die Situation hat sich nicht deutlich entspannt“, meinte Kapitän Sebastian Kehl, der selbst nach einem Bänderriss wieder fit ist.
Während Hannover (Ya Konan, Felipe) noch zwei Langzeitausfälle und weitere Angeschlagene vermisst, sorgt sich Bayern Münchens Coach Pep Guardiola um die Fitness von Bastian Schweinsteiger: „Basti war zwei Monate raus, er braucht ein bisschen mehr Zeit.“ Zum Rückrundenstart wird er wohl noch nicht dabei sein.
Deutlich verbessert ist die Lage dagegen im Breisgau. „Ich bin wahnsinnig glücklich“, sagte Freiburgs Trainer Christian Streich, der in der Hinrunde zeitweise ein halbes Dutzend verletzte Stammkräfte ersetzen musste. „Die Qualität im Training hat sich absolut erhöht.“