VfB-Glücksgriff Ibisevic - Labbadia warnt vor Augsburg
Stuttgart (dpa) - Wintereinkauf Vedad Ibisevic erweist sich für den VfB Stuttgart immer mehr als Glücksgriff. Seit der Bosnier zur Rückrunde für fünf Millionen Euro von Hoffenheim zum VfB gekommen ist, erzielte er in zehn Spielen sieben Tore und lieferte vier Vorlagen.
Auch gegen den 1. FSV Mainz 05 trug der Vollblutstürmer mit einem spektakulären Flugkopfball und einem schlitzohrigen Treffer im Liegen maßgeblich zum 4:1 (1:1)-Sieg bei. Nun will der Bosnier am Dienstag beim FC Augsburg nachlegen. „Er macht uns komplett“, schwärmte Trainer Bruno Labbadia. Sportdirektor Fredi Bobic sagte: „Ich bin froh, dass er hier ist.“
Die allgemeine Euphorie ist verständlich. Nach dem Sprung auf Platz fünf wollen die Schwaben in Augsburg im achten Spiel in Folge ungeschlagen bleiben - und hoffen dabei erneut auf Ibisevic. Gegen die unter Wert geschlagenen Mainzer bewies der Hochgelobte eindrucksvoll, wie wichtig er für seinen neuen Arbeitgeber ist. Der 27-Jährige bestach einmal mehr nicht nur als klassischer Knipser, sondern rackerte unermüdlich, schaffte Räume für seine Kollegen und half auch vor dem eigenen Sechzehner aus.
„Ich fühle mich gut und es läuft super“, erklärte Ibisevic nach seinem insgesamt zwölften Saisontor. Die Stuttgarter bestätigten gegen die keinesfalls schwachen Rheinhessen ihre seit Wochen ansteigende Form. Vor allem die spielerische Leistung freute Labbadia nach dem „klasse Spiel“ gegen Mainz, in der sich sein Team kombinationsfreudig, kreativ und abschlussstark präsentierte: „Fußballerisch haben wir einen extremen Schritt nach vorn gemacht.“
Seit Wochen liefere der VfB gute Spiele und mache permanent drei, vier Tore. Gegen Mainz trafen außer Ibisevic (49./85.) Spielmacher Tamas Hajnal (8.) und Zdravko Kuzmanovic mit einem unberechtigten Elfmeter (65.). „Man sieht, dass sich die Mannschaft weiterentwickelt“, konstatierte Bobic stolz.
Ibisevic hat einen nicht unerheblichen Anteil am aktuellen Aufschwung. Der Vollblutstürmer strich vor allem die derzeit mannschaftliche Geschlossenheit heraus, warnte aber vor Übermut: „Augsburg kämpft am Dienstag ums Überleben, das wird kein leichtes Spiel.“ Eine „harte Nuss“ erwartet auch Labbadia. „Augsburg hat eine klasse Mannschaft. Mich wundert es nicht, dass sie sich so rausgekämpft haben, obwohl jeder sie schon abgeschrieben hatte“, sagte der VfB-Trainer.
Bei allem Respekt vor dem Aufsteiger forderte Ibisevic trotzdem die maximale Ausbeute für die Partien in Augsburg und gegen Bremen in der englischen Woche: „Wir haben wieder unser Selbstvertrauen gefunden. Wir wollen auch die nächsten beiden Spiele gewinnen.“ Schließlich wollen die Schwaben ihren ebenso zäh wie zielstrebig erkämpften Europa-League-Rang verteidigen. „Die Euro-League trauen wir uns zu. Wir haben gegen Dortmund ja gezeigt, dass wir auch gegen Spitzenteams mithalten können“, sagte Torhüter Sven Ulreich. Das mitreißende 4:4 gegen den Tabellenführer vor gut einer Woche hatte den Stuttgartern zusätzliches Selbstvertrauen eingeflößt.
Labbadia ließ sich trotz der glänzenden Perspektiven nicht zu Prognosen verleiten: „Sicher ist man sich nie. Wir sind auf einem super Weg“, meinte der VfB-Coach, „Aber wir dürfen nicht anfangen zu spinnen, sondern müssen uns so wie bisher immer auf das nächste Spiel konzentrieren.“