Warnung für Mainz: Nürnberg will „Nadelstiche setzen“
Mainz (dpa) - Das 1:2 in Bremen soll für den FSV Mainz 05 ein einmaliger Ausrutscher blieben. Im Freitagsspiel gegen den 1. FC Nürnberg wollen die Rheinhessen auf Erfolgskurs zurückkehren. Doch der „Club“ reist nach seinem Sieg gegen Wolfsburg mit breiter Brust an.
Ein zweites Mal will sich der FSV Mainz 05 in dieser Saison nicht von fränkischen Fußball-Profis düpieren lassen. Am zweiten Spieltag ermöglichten die Rheinhessen dem Neuling SpVgg Greuther Fürth beim 0:1 den ersten Bundesligasieg der Vereinsgeschichte. Nun möchte der 1. FC Nürnberg dem Beispiel des kleinen Nachbarn folgen. „Wir müssen Nadelstiche setzen und konsequenter vor dem Tor sein“, forderte „Club“-Coach Dieter Hecking vor dem Gastspiel am Freitag.
Mainz-Coach Thomas Tuchel macht eine ganz andere Rechnung auf: „Wir wollen wie immer zu Hause den Gegner dominieren, unsere Zuschauer mitnehmen und drei Punkte.“ Negative Nachwirkungen der vermeidbaren 1:2-Niederlage in Bremen erwartet der 39-Jährige nicht. Fortschritte in der Entwicklung der Mannschaft seien nicht immer an Punkten ablesbar. Man verfalle nicht in eine Stimmung, „in der wir gegenseitig mit dem Finger auf uns zeigen und dem anderen die Schuld zuweisen“, erklärte Tuchel.
Er hofft wieder auf Knipser Adam Szalai, der gemeinsam mit dem Münchner Mario Mandzukic die Torschützenliste der Liga anführt. An dem Ungarn sollen sich dessen Kollegen orientieren. Fehlschüsse wie in Bremen dürften nicht am Selbstvertrauen nagen. „Manchmal fehlt das Quäntchen Glück. Sie müssen es immer wieder probieren. Es bringt nichts, Abschlusstechnik zu trainieren“, sagte Tuchel.
Nürnberg sei ein „physisch starker und unbequemer Gegner“ und Tomas Pekhart der gesuchte Zielspieler bei Standards. „Unsere Geduld wird auf die Probe gestellt, es kann eine zähe Angelegenheit werden“, meinte der Mainzer Coach. Die personelle Basis für die Partie ist größer geworden. Eugen Polanski steht ebenso wieder im Mannschaftstraining wie Ivan Klasnic. Für den Kroaten aber kommt die Partie nach auskurierter Entzündung am großen Zeh noch zu früh.
In Nürnberg herrscht nach dem 1:0-Sieg gegen Wolfsburg, der das Ende der Negativserie von vier Niederlagen am Stück bedeutete, Aufbruchstimmung. „So ein Sieg löst die Brust“, stellte Hecking in der Trainingswoche fest. Die positive Stimmung soll auch in Mainz zum Tragen kommen. „Es war ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Aber Mainz hat auch in Bremen einen guten Eindruck hinterlassen. Das ist ein stabiles, spielstarkes Gebilde.“
Viel spreche dafür, dass die gleiche Startelf wie gegen Wolfsburg auflaufe. „Die Leistungssteigerung hatte sich angedeutet und wir müssen den Mut haben, nach vorne zu spielen. Wenn wir defensiv gut stehen, werden wir auch die Möglichkeit erhalten, offensiv Chancen und Räume zu bekommen“, erklärte Hecking.
Noch nicht entschieden hat Nürnbergs Coach, ob Javier Pinola nach abgesessener Gelb-Sperre auf seinen angestammten Platz als linker Außenverteidiger zurückkehrt. Der junge Marvin Plattenhardt habe gezeigt, dass „er will und kann“, so Hecking.