Watzke zum BVB-Fehlstart: „Anhäufung von Missständen“
Dortmund (dpa) - Für Hans-Joachim Watzke ist der Fehlstart von Borussia Dortmund in der Fußball-Bundesliga absolut unbefriedigend.
„Sieben Punkte aus sieben Spielen sind nicht unser Anspruch“, sagte der BVB-Geschäftsführer dem „Kicker“. Die Formulierung „Katastrophe“ will Watzke indes nicht gelten lassen: „Wer schon so lange dabei ist wie ich und schon so viel erlebt hat, geht mit diesem Begriff vorsichtig um. Aber ich will unseren Start nicht schönreden oder bagatellisieren.“
Watzke kommt nach einer gemeinsamen Analyse mit Trainer Jürgen Klopp und Sportdirektor Michael Zorc dennoch zu dem Resultat, keine gravierenden Fehler gemacht zu haben: „Ich spreche lieber von einer Anhäufung von Missständen, die dazu führen, dass wir nicht optimal funktionieren.“
Der BVB als Meisterschaftszweiter der vergangenen Saison belegt nach sieben Bundesliga-Durchgängen mit lediglich zwei Siegen Rang 13 der Tabelle. Im zurückliegenden Heimspiel hatte die Klopp-Mannschaft eine 0:1-Niederlage gegen den bis dahin sieglosen Hamburger SV hinnehmen müssen.
Als Hauptgrund für den schwächsten Start seit fünf Jahren nannte Watzke die derzeit mit zwölf Gegentreffern sehr durchlässige Defensive: „Natürlich kassieren wir zu viele Gegentore.“ Trotz Platz 13 strahlt der BVB nach Watzkes Anschauung aber „eine außerordentliche Ruhe und Gelassenheit“ aus. Vom Ziel der erneuten Königsklassen-Qualifikation will der BVB-Chef nicht abrücken.
Die vielen Verletzungen und Spielerausfälle wie bei Ilkay Gündogan oder Marco Reus sind laut Watzke ebenfalls ein Grund dafür, dass die Situation sich so schlecht entwickelte: „Der Trainer musste die noch gesunden Spieler durch einen engen Terminkalender jagen, weil es einfach anders nicht möglich war.“
Vor der folgenden Erstliga-Aufgabe bei Aufsteiger 1. FC Köln am 18. Oktober sieht Watzke aber auch optimistische Ansätze. Er geht davon aus, dass Profis wie Gündogan, Reus oder Henrich Mchitarjan bald wieder zu hundert Prozent einsetzbar sein werden. Watzke: „Die zwei Wochen zwischen Hamburg und Köln werden uns guttun.“
An Qualität und Einstellung fehlt es dem BVB-Team laut Watzke nicht. „Was wir brauchen, sind Form, Stabilität, Automatismen und Sicherheit.“