„Weltklasse“: Unbezwingbarer Hitz verzückt FC Augsburg

Augsburg (dpa) - Mit Söhnchen Matteo auf dem Arm genoss Augsburgs Torwart Marwin Hitz die Lobeshymnen nach seiner überragenden Leistung gegen Eintracht Frankfurt.

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Mit drei sensationellen Paraden entnervte der Schweizer Nationalkeeper die Hessen und bescherte dem FCA die siebte ungeschlagene Partie nacheinander in der Fußball-Bundesliga. „Marwin Hitz hat dreimal Weltklasse gehalten und uns so den einen Punkt gerettet“, lobte Regisseur Daniel Baier seinen Schlussmann nach dem torlosen Remis am Samstag.

Alexander Meier (60. Minute), Stefan Aigner (68.), Szabolcs Huszti (85.) - drei hundertprozentige Chancen entschärfte Hitz gegen eine am Ende überlegene Frankfurter Mannschaft. „Als Torwart braucht man immer auch ein bisschen Glück“, meinte der 28-Jährige, der mit dem Europa-League-Starter seit drei Partien kein Gegentor mehr kassiert hat, und ergänzte bescheiden: „Mit einem 1:0-Sieg ohne eine einzige Parade von mir wäre ich aber auch zufrieden gewesen.“

Der Ersatztorwart der Schweizer Nationalmannschaft ist ein Garant für den Augsburger Aufschwung, Patzer von dem im Sommer 2013 vom VfL Wolfsburg verpflichteten Keeper sind ganz selten. Nicht nur das Torwartspiel beherrscht Hitz exzellent, auch Psychotricks sind ihm nicht fremd. In bester Erinnerung dürfte noch das 1:0 beim 1. FC Köln Anfang Dezember sein. Hitz beackerte vor einem Strafstoß den Elfmeterpunkt - Schütze Anthony Modeste rutschte aus und vergab.

„Es ist immer schön, wenn man gelobt wird. Die Analyse mache ich dann zuhause und schaue, was ich noch besser machen kann“, erklärte Hitz nun selbstkritisch nach seiner Klasseleistung gegen Frankfurt.

Verbesserungspotenzial bei ihrem Torhüter erkannten die Augsburger nicht. „Was er gehalten hat, war phänomenal“, lobte Dominik Kohr. „Er hat sensationelle Reflexe gezeigt. Es war ein sensationelles Spiel von ihm, er hat uns diesen Punkt gerettet“, schwärmte Markus Feulner.

„Danke, Marwin Hitz. Er hat uns mit drei sensationellen Paraden gerettet. Dafür steht er aber auch im Tor“, konstatierte sein Coach Markus Weinzierl. Und auch der langjährige Augsburger und derzeitige Frankfurter Trainer Armin Veh schloss sich den Gratulanten an: „Wir hatten einen Gegner im Tor stehen, der überragend gehalten hat.“

Die Lobhudeleien vernebelten Weinzierl aber nicht den Blick auf die Defizite der Fuggerstädter. In der Defensive hat seine Mannschaft zwar eine beachtliche Stabilität wiedergefunden, doch in der Offensive fehlen nun trotz des nimmermüden Aktivpostens Raul Bobadilla Genauigkeit im Passspiel und Durchschlagskraft. „Jetzt gilt es, die Balance wiederzufinden“, forderte Weinzierl.

3:11 lautete das Torschussverhältnis aus Sicht der Augsburger in der zweiten Hälfte. „Wir haben uns zu wenige Chancen erarbeitet“, kritisierte Weinzierl. Aber selbst wenn die Tormöglichkeiten fehlen: Der FCA kann sich auf seinen Schlussmann verlassen. Oder wie es Hitz selbst ausdrückte: „Man geht mit einem besseren Gefühl ins Spiel, wenn man weiß, dass die Null steht.“