Weniger Gewalt an Fußball-Spieltagen
Duisburg (dpa) - Bei den Spielen der Fußball-Bundesliga und der 2. Liga hat es in der vorigen Saison im Umfeld weniger Gewalttaten gegeben.
Wie die Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) am Montag bekanntgab, wurden an den Spieltagen insgesamt 788 Menschen verletzt. Das sind 345 weniger als im Jahr davor. Zudem ging die Zahl der Strafverfahren im Umfeld der Partien zurück. Demnach wurden 6502 Verfahren eingeleitet. Das ist im Vergleich zur Spielzeit 2011/2012 ein Rückgang von rund 20 Prozent.
Der Jahresbericht der ZIS gibt jedoch keinen Grund zur Entwarnung. Die Zahl der eingeleiteten Strafverfahren sei immer noch deutlich höher als in der Saison 2010/11. „Die Arbeit der Netzwerkpartner, also der Verbände, Vereine, der Polizei und der Kommunen ist auf einem zielorientierten Niveau. Jetzt gilt es, gemeinsam weiter konsequent gegen Gewalt im Fußball zu handeln und friedliche Fans zu stärken“, kommentierte Katja Kruse, stellvertretende Leiterin der ZIS.
Dagegen verschärfte sich die Sicherheitslage in der 3. Liga. Hier wurden 358 Menschen und damit 122 Personen mehr verletzt als im Vorjahr. Die Zahl der Festnahmen dokumentiert diesen Trend. Sie stieg um 115 Fälle auf 4357 in der Saison 2012/2013. Damit habe sich das bestehende, hohe Niveau kaum verändert, hieß es in der ZIS-Mitteilung.
Bei aller Freude über die rückläufigen Verletzten-Zahlen in den beiden höchsten Ligen verwies NRW-Innenminister Ralf Jäger auf die durch den Fußball verursachte Belastung der Polizisten. Der Schutz der Spiele der 1. und 2. Bundesliga sorgte in der vergangenen Saison 2012/13 bundesweit für 1,75 Millionen Arbeitsstunden von Polizisten. In der Saison 2002/03 waren es noch 900 800 Stunden. „Die Verdoppelung der Arbeitsstunden der Polizisten innerhalb von zehn Jahren ist nicht akzeptabel. Unser Ziel ist es, in Zukunft weniger Polizisten bei Fußballspielen einzusetzen“, erklärte Jäger am Montag in Düsseldorf.