Werder-Manager Eichin verneint Jobgarantie für Schaaf
Bremen (dpa) - Die Aussage von Thomas Eichin grenzt fast an Tabubruch. Der neue Werder-Geschäftsführer rückte zwar nicht von Trainer Thomas Schaaf ab, verneinte aber eine Jobgarantie für den 51 Jahre alten Coach.
Eichin will sich die Option eines Trainerwechsels offen lassen.
„Es ist nicht so, dass hier ein Trainerwechsel, so wie das immer behauptet wird, völlig ausgeschlossen ist“, erklärte er gegenüber Bremer Journalisten. Bisher war eine Trainerdiskussion beim derzeit kriselnden Fußball-Bundesligisten strikt verpönt.
Der frühere Werder-Profi Schaaf arbeitet seit 1999 als Trainer bei den Hanseaten und galt viele Jahre als der Coach mit dem sichersten Arbeitsplatz in der Bundesliga. „Ich bewerte Thomas Schaaf nicht als Institution, sondern nach dem, was er jeden Tag tut - und das ist sehr, sehr gut“, erklärte Eichin in der „Kreiszeitung Syke“.
Der Manager stellte dem erfahrenen Coach ein sehr gutes Zeugnis aus und nahm ihn auch gegen Kritik von den Rängen in Schutz. „Thomas Schaaf gibt alles, er tut alles, und er ist der, der am meisten darunter leidet“, sagte Eichin im „Weser-Kurier“ (Montag). Seit dem Amtsantritt des Allofs-Nachfolgers am 15. Februar hat die Bremer Mannschaft in fünf Bundesliga-Partien keinen Sieg errungen. Das Polster auf Relegationsplatz 16 ist auf sechs Punkte geschrumpft.
Die Bremer Fans diskutieren kontrovers darüber, ob Schaaf noch der richtige Coach ist. Beim 2:2 gegen den Tabellenletzten Fürth wurde am vorigen Samstag auf Plakaten die Trennung vom Trainer gefordert. Das wundert den Manager nicht. „Wir spielen nicht gut und gewinnen keine Heimspiele mehr - da ist es normal, dass du eine Trainerdiskussion hast“, sagte Eichin.
Nach dem blamablen Auftritt gegen Fürth hatte Schaaf seine Spieler nicht wie sonst in Schutz genommen und ausgesprochen sauer auf die Leistung reagiert. Der Trainer vermisste die Leidenschaft bei den Werder-Profis. Die wirken von Spiel zu Spiel verunsicherter. Eichin unterstützte den Coach in dessen Analyse. „In der Bundesliga geht nichts von alleine“, appellierte der frühere Gladbacher an die Einstellung der Bremer Spieler.