Werder-Trainer Dutt trifft auf seine alte Liebe
Bremen (dpa) - Robin Dutt und der SC Freiburg stehen für eine besondere Beziehung. Allein bei dem Gedanken an seine Zeit als Coach des Sportclubs von 2007 bis 2011 gerät der Trainer des SV Werder Bremen umgehend ins Schwärmen.
„Ich kann schon sagen, dass es meine vier schönsten fußballerischen Jahre waren“, erklärte Dutt. „Es gibt aus dieser Zeit noch einige Freundschaften und Bekanntschaften, die bis jetzt noch bestehen.“
Daher ist die Bundesliga-Partie zwischen seinem aktuellen Arbeitgeber und der alten Heimat am Samstag kein Spiel wie jedes andere. Dem 48-Jährigen merkt man deutlich die noch vorhandenen Emotionen an. „Es ist schon etwas Besonderes“, bestätigte Dutt, der mit dem SC 2009 in die Bundesliga aufstieg. „Wir hatten sportlichen Erfolg und auch im privaten Bereich lief es sehr gut. Es ist eine Zeit, an die ich sehr gerne zurückdenke.“
Erinnerungen hat Dutt auch an den heutigen Freiburger Trainer. Den damaligen U19-Coach Christian Streich holte er als zweiten Co-Trainer in sein Team. „Er war ein sogenannter Schnittstellen-Trainer“, erklärte der Coach. „Er fungierte zwischen den Profis und der Fußball-Schule. Bei drei Einheiten in der Woche war er dabei, leitete häufig das Aufwärmprogramm. Seine Hauptaufgabe war allerdings weiterhin das Training der U19.“
Einen Wissens-Vorteil für einen der beiden Fußball-Lehrer gibt es dadurch jedoch nicht. Taktische Überraschungen sind daher beim Aufeinandertreffen zwischen Werder und Freiburg kaum zu erwarten. „Ich weiß, wie Robin tickt und er weiß, wie ich ticke - das gleicht sich aus„, meinte Streich. Dutt ergänzte: „Er ist ein absoluter Fußball-Fachmann, ein Freiburger durch und durch. Ich weiß natürlich, wie er über Fußball denkt.“
Wenn die Begegnung im Bremer Weserstadion angepfiffen wird, gibt es für den Werder-Trainer keinen Platz mehr für Gefühle und Erinnerungen. Mit einem Bremer Sieg würde er die Krise beim SC Freiburg nochmals verschärfen. In der Bundesliga steht der Europa-League-Teilnehmer sieglos auf dem vorletzten Rang. „Wenn das Spiel angefangen ist, ist es eine Partie wie jeder andere auch“, erwartet Dutt. „Dann haben Emotionen bei mir nichts mehr zu suchen.“
Selbst wenn der SC nach dem Spiel an der Weser noch ohne Dreier im Tabellen-Keller stehen wird, glaubt Dutt an eine sorgenfreie Saison für seine alte Liebe. „Sie müssen Ruhe bewahren und brauchen nach dem Umbruch auch Zeit. Diese Geduld haben sie, ähnlich wie in Bremen, auch in Freiburg. Dazu waren die meisten Begegnungen alle sehr knapp, sie haben gegen die Bayern einen Punkt geholt, zuletzt auch gegen Frankfurt. Ich bin mir sicher, dass sie am Ende im gesicherten Mittelfeld stehen werden“, prognostizierte Dutt.