Wolfsburg gedenkt am ersten Todestag Junior Malandas
Lagos/Wolfsburg (dpa) - Ein emotionaler Moment vor dem Training, danach Pflichterfüllung: Der VfL Wolfsburg hat im Trainingslager in Portugal mit einer Schweigeminute seines vor einem Jahr getöteten Fußballprofis Junior Malanda gedacht.
„Man geht nicht direkt zur Normalität über, wenn man weiß, dass einer nicht mehr da ist, der eigentlich da sein sollte“, sagte VfL-Trainer Dieter Hecking nach der Vormittagseinheit am ersten Todestag Malandas.
Zuvor hatte der Coach des Bundesligisten vor dem Training in Lagos an der Algarve eine Ansprache gehalten. Danach versammelten sich alle Spieler schweigend im Kreis. Die Einheiten absolvierten die Profis zudem im Trainingsleibchen mit einer 19 auf einem grünen Herz.
„Das ist eine schöne Geste“, meinte Hecking zu der Aktion, die auf Wunsch der Mannschaft umgesetzt wurde. Die 19 war die Trikotnummer Malandas beim VfL gewesen. Mit demselben Symbol war der VfL beim Pokalsieg im Finale im Mai gegen Borussia Dortmund aufgelaufen.
In Wolfsburg stand den Fans am ersten Todestag die Kapelle im Stadion zum Trauern offen. Malanda war am 10. Januar 2015 bei einem Autounfall auf der A2 im Alter von nur 20 Jahren getötet worden. Damals war der Belgier auf dem Weg zum Treffpunkt zur Abreise ins Trainingslager nach Südafrika.
Unterdessen bestätigte Manager Klaus Allofs, dass der Club gegen den Unfalltod versichert gewesen sei. „Wir haben Versicherungen für solche Extremfälle“, sagte Allofs der „Bild am Sonntag“: „Das war in diesem Fall so. Wir waren also versichert. Das steht aber in keinem Verhältnis zum menschlichen Wert des Spielers.“
Es dürfte sich bei der Summe auch nicht um einen Millionenbetrag gehandelt haben. „Die richten sich aber nicht nach einem marginalen Marktwert, sondern nach den Werten, die in den Büchern stehen“, sagte Allofs zur Höhe der Entschädigungssumme. Wolfsburg hatte Malanda im Sommer 2013 für rund 1,5 Millionen Euro verpflichtet.