Wolfsburgs Hunt sendet Hilferuf an Werder - Allofs sauer

Wolfsburg (dpa) - Kurz vor Öffnung der Transferperiode im Winter hat Aaron Hunt vom VfL Wolfsburg Interesse an eine Rückkehr zu Werder Bremen gezeigt. Der Fußball-Profi kam seit seinem Wechsel im Sommer von der Weser zu den Niedersachsen nicht über die Rolle eines Ergänzungsspielers hinaus

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In Dortmund (2:2) stand Hunt erstmals bei einem Bundesliga-Spiel nicht im Kader. „Ich kann mir eine Rückkehr zu Werder grundsätzlich vorstellen“, sagte Hunt im Rahmen der Abschiedsveranstaltung von Werder-Geschäftsführer Klaus-Dieter Fischer am Donnerstagabend vor Journalisten in Bremen.

Für Wolfsburgs Manager Klaus Allofs ist ein Wechsel des dreimaligen Nationalspielers in diesem Winter vorerst kein Thema. „Wir sind mit seinem sportlichen Verlauf zufrieden, er hat wichtige Tore geschossen. Daher haben wir nicht den Wunsch, ihn abzugeben“, erklärte Allofs.

Werder-Sportchef Thomas Eichin wollte sich dagegen zu einer möglichen Rückholaktion nicht äußern. „Dazu sage ich nichts“, meinte der Geschäftsführer, der beim Tabellenletzten auf der Suche nach Verstärkungen für die Rückrunde ist.

Währenddessen sinkt das Standing von Hunt in Wolfsburg rapide. Beim Bundesligazweiten ist man alles anderes begeistert über die Einstellung des Ex-Bremers. „Aaron ist mit dem Kopf nicht einhundertprozentig bei der Sache“, meinte VfL-Trainer Dieter Hecking. „So lange das so ist, kann er keine Berufung in den Kader erwarten. Ich erwarte, dass er sich zu unserem Team bekennt.“

Der Spieler dagegen monierte fehlende Kommunikation mit dem VfL-Coach. „Ich habe den Trainer vier Monate nicht mehr gesprochen“, sagte Hunt, der von 2001 bis 2014 bereits der Werder-Trikot trug. Diese Aussage kam bei VfL-Manager Allofs am Freitag nicht gut an. „Ich kann das nicht nachvollziehen“, erklärte der frühere Nationalspieler. „Das ist falsch und nicht die Arbeitsweise des Trainers und des VfL Wolfsburg.“

Hunt machte dazu deutlich, dass er sich sehr gerne an seine Zeit bei Werder Bremen erinnert. „Ich weiß, was ich an Werder habe oder hatte. Und es war klar, dass ich so etwas wie in Bremen nicht bei einem anderen Club wieder kriegen würde“, erklärte er. Hinzu kommt, dass Hunt noch viele Freunde an der Weser hat und sich häufig dort aufhält.

Fraglich ist allerdings die Machbarkeit eines Transfers. Hunt besitzt beim VfL einen Vertrag bis 2017 und würde somit Ablöse kosten. Eine feste Verpflichtung ist für die Bremer im Moment nicht möglich. Bliebe nur ein Leihgeschäft. „Ich weiß nicht, ob das denkbar ist“, meinte der Offensivspieler, der dazu deutliche Abstriche in Sachen Gehalt machen müsste.