Wunschspieler Makiadi Werders neues Mittelfeld-Herz
Blankenhain (dpa) - Er soll das neue Bremer Mittelfeld-Herz sein, die Verbindung zwischen Defensive und Offensive. Werder-Zugang Cedrick Makiadi ist bereits in der Vorbereitungsphase in der Mannschafts-Hierarchie geklettert.
„Er ist ein Spieler, der auf dem Platz eine Führungsrolle übernimmt, und er hat die Reife, die wir brauchen“, beschreibt Sportchef Thomas Eichin den Fußball-Profi. Einen großen Anteil am Makiadi-Transfer besitzt der neue Coach Robin Dutt. Zwischen 2009 und 2011 spielte der Deutsch-Kongolese bereits beim SC Freiburg unter dem Fußball-Lehrer. Der 48-Jährige formte den damaligen Stürmer zum defensiven Mittelfeldspieler um. Sehr zum Leidwesen des Profis.
„Als Stürmer bist du einfach nicht so der Stratege, du willst Tore schießen. Der Trainer wollte mich überzeugen, ich ihn. Irgendwann habe ich Dutts Idee akzeptiert - und das war gut so“, berichtete der Neu-Bremer mit einem Schmunzeln.
So ist es auch nicht verwunderlich, dass die Hanseaten den umfunktionierten Sechser für die festgeschriebene Ablösesumme in Höhe von drei Millionen Euro vom SC Freiburg verpflichteten. Für einen 29-jährigen Spieler, dessen Vertrag in einem Jahr ausgelaufen wäre, ist das sicherlich kein Schnäppchen-Preis. Aber Dutt wollte seinen früheren Zögling unbedingt. Der ehemalige Sportdirektor des DFB erklärte: „Cedrick ist sicherlich kein Lautsprecher. Aber was er sagt, hat Hand und Fuß.“ Nicht ohne Grund ist Makiadi auf Anhieb auch Mitglied im sechsköpfigen Mannschaftsrat.
Auf dem Platz soll der 16-malige Nationalspieler vor allem die weiterhin wackelige Defensive stabilisieren. „Vor einem Spiel sage ich mir immer: Ich will besser sein als der Sechser auf der anderen Seite. Auf dieser Position möchte ich der Mannschaft helfen. Ich muss bei Ballverlust die Lücken schließen und bei Ballgewinn nach vorne umschalten“, beschrieb Makiadi seine Aufgaben. In den Testspielen sah das hier und da noch unrund aus. Dennoch ließ sich trotz der Ergebnisse schon eine Qualitätssteigerung erkennen.
Mit Makiadi als Sechser, Dutt als Trainer und einem neuem Teamgeist soll es nicht wieder vorkommen, dass Werder die zweitschlechteste Defensive (66 Gegentore) in der Liga stellt. „Ich denke da an unser Erfolgsgeheimnis in Freiburg: Wir haben alle gemeinsam verteidigt. Wir hatten nicht die besten Einzelspieler in der Bundesliga, aber wir haben als Mannschaft funktioniert“, schilderte der Routinier das Erfolgsrezept.
Trotz der funktionierenden Freiburger Elf und der Europa-League-Teilnahme der Breisgauer sucht Makiadi die neue Herausforderung. Wegen Dutt, aber auch wegen der Heimat. In Bremen ist er näher an seiner Heimatstadt Lübeck und dem Geburtsort seiner aus Wolfsburg stammenden Frau. Und die Europa-League-Qualifikation muss dann eben mit Werder gelingen. Der Wunsch des Neuen: „Ich hoffe, dass wir das in den drei Jahren, für die ich hier unterschrieben habe, schaffen werden.“