Nach DFB-Gesprächsangebot Zahlreiche Protestaktionen der Fans in Stadien
Berlin (dpa) - Auch nach dem Vorstoß von DFB-Präsident Reinhard Grindel, in Zukunft auf Kollektivstrafen verzichten zu wollen, und dem Gesprächsangebot an Fans haben zahlreiche Zuschauer am Samstag gegen den Verband protestiert.
In Stadien der ersten, zweiten und dritten Liga hingen Plakate mit heftiger Kritik am Deutschen Fußball-Bund.
In Wolfsburg brüllten die Fans beider Clubs vor dem Spiel zwischen dem VfL und Borussia Dortmund minutenlang im Kanon „Scheiß DFB“. In der Wolfsburger Kurve hingen Plakate mit der Aufschrift: „Was uns an euch stört...“, „Eure Zerstückelung des Bundesligaspieltages! Pro Samstags 15:30!!!“ und „Fick Dich DFB!“.
Letzteres hatten auch die Dortmunder ausgerollt. Dazu: „Unsere Probleme mit euch? Vielseitig:“ „Korrupte Funktionäre“, „Zaunfahnenverbote“, „Stadionverbote“, „Bewährungsstrafen“, „Spieltagszerstückelung“, „Eure Maßnahmen gegen uns? Scheinheilig!“.
Bereits am Freitag war es bei den Zweitliga-Spielen zwischen Darmstadt 98 und dem FC St. Pauli (3:0) und Eintracht Braunschweig gegen Erzgebirge Aue (1:1) zu heftigen Unmutsäußerungen gekommen.
Zuletzt hatte der DFB im Streit um die zunehmenden Krawalle in den Stadien einen großen Schritt auf die umstrittene Ultra-Bewegung zugemacht. Kollektivstrafen für Fans soll es laut DFB-Chef Grindel zumindest vorerst nicht mehr geben. Zudem wolle man „einen Dialog mit allen Fangruppen führen“, wie Grindel während der Partie zwischen dem FC Bayern und Bayer Leverkusen (3:1) im ZDF bekräftigte.