Zurück zur Sachlichkeit

Es ist nicht das erste Mal, dass Jürgen Klopp die öffentliche Wahrnehmung zu beeinflussen versucht. Das ist sein gutes Recht. Falsch ist aber, dass der Dortmunder Trainer in allen Punkten Recht hat.

Den Aussagen des großartigen Unterhalters Klopp kann man Sachliches entgegen setzen. So hat Bundestrainer Joachim Löw nicht nur BVB-Spieler, sondern etwa auch Hummels’ Konkurrenten Jérôme Boateng noch 2012 kritisiert, ihn nach nächtlichem Ausflug ermahnt oder ob seiner unkonzentrierten Spielweise getadelt. Für seine harschen Worte gegen Marcel Schmelzer hatte sich Löw später entschuldigt, inzwischen ist der Dortmunder Außenverteidiger Stammspieler im DFB-Team. Und Hummels? Den hat Löw nie öffentlich persönlich getadelt, stattdessen generell von taktischen Fehlern nach dem Paraguay-Spiel gesprochen. Löws Reaktion war die normale eines Trainers, der punktuell andere Spieler vorne sieht. Klopps Reaktion ist die eines Trainers, der seine Akteure stark zu reden hat. Mehr ist nicht passiert.