Attraktive Lose für Champions-League-Quartett
Monaco (dpa) - Der Weg zur historischen Titelverteidigung wird für den FC Bayern München schon in der Gruppenphase der Champions League kein Spaziergang.
Und auch von Borussia Dortmund, den FC Schalke 04 und Bayer Leverkusen wird gleich zum Start der Fußball-Königsklasse absolute Konzentration gefordert sein. Auf den deutschen Rekordmeister FC Bayern warten in der Gruppe D Manchester City und ZSKA Moskau neben Außenseiter Viktoria Pilsen als erste Prüfsteine Richtung Fernziel Finale am 24. Mai 2014 in Lissabon.
„Ich habe schon vorher gesagt, dass es nicht einfach werden wird. Manchester City und ZSKA Moskau sind Gegner, gegen die wir seriös spielen müssen“, sagte Rummenigge nach der Auslosung in Monaco. „Aber wir wollen uns qualifizieren und werden gut aufgestellt in die Champions-League-Saison gehen“, betonte der Bayern-Boss.
Zum Auftakt empfangen die Bayern am 17. September Moskau, das Rückspiel ist zum ungünstigen Zeitpunkt im Spätherbst am 27. November terminiert. Die Gipfeltreffen gegen ManCity stehen am 2. Oktober und 10. Dezember an.
Borussia Dortmund blieb bei der Auslosung im Forum Grimaldi immerhin eine Hammergruppe wie im Vorjahr erspart, aber die Kontrahenten FC Arsenal und Olympique Marseille sind aus dem Jahr 2011 noch in unguter Erinnerung. „Damals sind wir schmerzhaft gescheitert. Das ist die Chance, sich zu revanchieren“, sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. Mit dem italienischen Vizemeister SSC Neapel zogen die Dortmunder zudem den wohl schwersten Gegner aus dem schwächsten Topf 4. Gleich zum Start am 18. September geht es für die Borussia an den Vesuv.
Mit dem Champions-League-Sieger des Jahres 2012 muss sich der FC Schalke 04 messen. Die Gelsenkirchener bekamen nach der geglückten Qualifikation am Vortag in der Gruppe E als stärksten Gegner den FC Chelsea zugelost. Am 22. Oktober gastiert der aktuelle Europa-League-Sieger „Auf Schalke“. Darüber hinaus müssen die Knappen gegen den FC Basel und Steaua Bukarest antreten. „Das ist vielleicht sogar die leichteste Gruppe des Bundesliga-Quartetts“, sagte Rummenigge.
Auch bei Schalkes Trainer Jens Keller herrschte offenbar eine gewisse Erleichterung. „Ich finde, dass es eine schöne und reizvolle Gruppe ist. Wir können uns auf jeden Fall mit diesen Gegnern messen, wenngleich Chelsea natürlich der große Favorit ist. Es wird eine schwere Aufgabe“, sagte er. Sportvorstand Horst Heldt gab die Zielrichtung aber deutlich vor: „Die Ausgangslage ist klar: Chelsea ist der Topfavorit, die anderen drei Teams kämpfen um den zweiten Platz. Wenn wir in allen sechs Spielen unsere Leistung abrufen, ist der Sprung ins Achtelfinale drin.“
Kein Geringerer als der aktuelle englische Meister Manchester United wartet in der Gruppe A auf Bayer Leverkusen und das gleich zum Auftakt am 17. Dezember im Old Trafford. Daneben muss die Werkself gegen Schachtjor Donezk und Real San Sebastiàn ran. „Eine ganz, ganz starke Gruppe. Wir werden alles dafür tun, dass wir eine gute Figur abgeben und versuchen weiterzukommen“, sagte Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler.
Nicht nur eine gute Figur wollen die Bayern machen. „Manchester City ist sicher der bekannteste Name. Aber egal, gegen wen es geht: Wir sind dieses Jahr als Titelträger in jedem Spiel der Favorit. Pilsen und Moskau dürfen wir keinesfalls unterschätzen“, sagte Kapitän Philipp Lahm. Torwart Manuel Neuer warnte aber: „Diese Gruppe klingt leichter, als sie in Wirklichkeit ist. Pilsen und Moskau sind gefährliche Teams, ManCity ein richtiges Kaliber. Aber: Der FC Bayern muss sich immer qualifizieren, wir müssen einfach weiterkommen.“
Besonders in Pilsen hat man Respekt vor den Bayern. „Wie Bayern in der vergangenen Saison durch die Champions League geflogen ist, das war furchterregend“, sagte Pilsen-Stürmer Stanislav Tecl. „Aber wir nehmen das als Herausforderung.“
Als die Bayern-Lose gezogen wurden, waren die Münchner noch mitten im Training vor dem Supercup-Finale am Freitag gegen Chelsea in Prag. Nur Franck Ribéry konnte kurz vor seiner Kür zu Europas Fußballer des Jahres in Monaco die Los-Prozedur live verfolgen.
Wie schwer es auch hätte werden können, verdeutlicht ein Blick auf die Gruppe H mit vier ehemaligen Pokalgewinnern: FC Barcelona, AC Mailand, Ajax Amsterdam und Celtic Glasgow. „Es gibt keine leichten Lose. Es sind attraktive Gegner und ich freue mich auf diese Spiele“, sagte Superstar Lionel Messi. Im Vorjahr hatte er sich mit Barca überraschend den Schotten in der Vorrunde eine Niederlage kassiert.
„Die Champions League war von der Qualität noch nie so gut wie diesmal“, sagte Rummenigge. Dafür gibt es viel Geld zu verdienen. Jedes Team hat eine Startprämie von 8,6 Millionen Euro sicher. Dem Sieger winken allein an Prämien im Idealfall 37,4 Millionen Euro. Durch Vermarktungsgelder kann diese Summe noch fast verdoppelt werden.