Barça-Minikrise macht Atlético Hoffnung auf neuen Coup
Madrid (dpa) - Die Mini-Krise des Titelverteidigers wollen die Profis von Atlético Madrid eiskalt ausnutzen, Marc-André ter Stegen muss sich im Tor des FC Barcelona auf einiges gefasst machen.
Atlético werde am Mittwoch in der Champions League ein „historisches Spiel“ erleben, kündigte Madrids Stürmerstar Fernando Torres an. Er wird seinem Team im Viertelfinal-Rückspiel vor heimischer Kulisse allerdings auf dem Platz nicht helfen können: Der Hinspiel-Torschütze muss nach seiner Gelb-Roten Karte beim 1:2 in Barcelona zuschauen.
Eine Wiederholung des 1:0-Rückspielsieges von 2014 gegen Lionel Messi Co. würden den „Colchoneros“ erneut ausreichen. Unwahrscheinlich ist so ein Ergebnis für Atlético auch gegen die oft als „bestes Team der Welt“ deklarierten Katalanen nicht - verfügen sie doch über eine der konsequentesten Abwehrreihen Europas.
In der Liga kassierte Atlético in 32 Spielen 16 Gegentore. Im heimischen Vicente Calderón spielte das Team diese Saison in der Champions League dreimal zu Null, nur beim überraschenden 1:2 gegen Benfica Lissabon gab es Gegentore.
Die jüngste Statistik spricht aber gegen Atlético: In den vergangenen sieben Pflichtspielen gegen Barça in der Liga, im Pokal und in der Champions League gab es sieben - wenn auch zumeist knappe - Niederlagen.
In Barcelona sind aber nach Einschätzung der Sportzeitung „Mundo Deportivo“ die „Alarmlichter angegangen“. In der Primera División holten die Katalanen aus den vergangenen drei Begegnungen nur einen Punkt, die Champions-League-Generalprobe verlor Barça 0:1 in San Sebastián. Die Titelverteidigung in der Liga ist auf einmal wieder in Gefahr, Atlético ist auf drei, Real Madrid auf vier Punkte herangekommen.
Das Team von Luis Enrique wirkt müde und ideenlos. Vier Spiele in Serie ohne Tor und Torvorlage erlebte Messi zuletzt 2009. Auch Neymar macht eine Schwächephase durch. Luis Suárez, in San Sebastián wegen einer Sperre nicht dabei, ist gefragter denn je.
Barça hat auch noch Probleme in der Abwehr. Nach dem Ausfall von Jeremy Mathieu, der bis Saisonende zuschauen muss, verletzte sich jetzt in Thomas Vermaelen auch noch der zweitzuverlässigste Ersatzmann. Abwehrchef Gerard Piqué spielt laut Medien seit Wochen mit Hüftschmerzen.
„Niemand hat gesagt, dass es leicht werden würde. Wir wollen wieder unsere Ziele erreichen, und zusammen werden wir das schaffen!“, schrieb Spielmacher Andrés Iniesta aber bei Twitter. „Stärker denn je!!!!!“, postete Javier Mascherano.