Bayern-Wiedersehen mit Podolski - Real gegen Schalke
Berlin (dpa) - Kein „Wunschlos“ für den FC Bayern, „Kracher“ für den FC Schalke und Leverkusen - einzig Borussia Dortmund geht als klarer Favorit ins Achtelfinale der Champions League.
Titelverteidiger München freut sich beim FC Arsenal auf ein schnelles Wiedersehen mit Mesut Özil und Lukas Podolski, Bayer bekommt es mit dem Pariser Superstar Zlatan Ibrahimovic zu tun und den Königsblauen aus Gelsenkirchen droht ein Aus im Duell mit den Königlichen von Real Madrid.
„Das sind interessante Aufgaben für die deutschen Clubs“, analysierte Bayerns Vorstandchef Karl-Heinz Rummenigge nach der Auslosung. „Ich hoffe, dass das Quartett auch nach dem Achtelfinale noch beieinander ist.“ Die beste Ausgangslage für den Sprung ins Viertelfinale aus dem deutschen Viererpack besitzt der BVB, der auf das zuletzt schwächelnde Zenit St. Petersburg trifft.
Wie bereits im Vorjahr führt der Weg der Münchner zum angestrebten Titel in der Königsklasse zum Auftakt der K.o.-Runde über den FC Arsenal, den aktuellen Spitzenreiter der Premier League. „Das war die stärkste Mannschaft in unserer Trommel. Aber auf der anderen Seite ist das ein Gegner, der auf keinen Fall unterschätzt wird“, betonte Clubpräsident Uli Hoeneß. „Was für eine Auslosung wieder! Wir treffen wieder einmal auf Bayern“, twitterte Arsenals Podolski.
Für die anderen drei deutschen Vertreter gibt es hingegen internationale Premieren. „Das ist ein tolles Los“, sagte Schalkes Coach Jens Keller über das anstehende Duell mit dem spanischen Rekordmeister. „Sich mit dem berühmtesten Fußballclub der Welt mit Spielern wie Cristiano Ronaldo, Iker Casillas oder Gareth Bale messen zu können: Darauf freuen wir uns riesig“, sagte Keller.
Als „Außenseiter“ sieht auch Rudi Völler seinen Werksclub gegen den französischen Meister Paris St. Germain und Ibrahimovic. „Das ist eine überragende Mannschaft“, kommentierte der Bayer-Sportchef beim TV-Sender Sky die Auslosung in Nyon. „Für uns ist es eine Kür, und wir wollen eine bessere Figur machen als gegen Manchester United.“ Gegen Englands Meister hatte Bayer in der Vorrunde eine 0:5-Klatsche bekommen.
Der BVB freute sich vor allem, dem englischen Spitzenclub Manchester City aus dem Weg zu gehen. „Das wird nicht einfach. Aber wenn ich sehe, gegen wen die anderen deutschen Clubs spielen müssen, sind wir noch ganz gut bedient“, meinte Hans-Joachim Watzke.
Der BVB-Geschäftsführer wies zwar auf die eisigen Bedingungen Ende Februar in Russland hin, sieht aber auch ein kleines Plus für den Vorjahresfinalisten. „Vielleicht ist es ein kleiner Nachteil für sie, dass sie bis dahin kein Pflichtspiel mehr haben“, sagte Watzke. Doch der Club von Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer sieht sich in einer guten Position. „In der vergangenen Saison war Borussia stärker. Ich denke, wir haben ein gutes Los gezogen“, sagte der ehemalige Münchner Mittelfeldspieler Anatoli Timoschtschuk.
Als internationale Top-Partie des Achtelfinales zog der frühere portugiesische Superstar Luis Figo, Repräsentant des Finalorts Lissabon (24. Mai 2014), die Begegnung zwischen dem FC Barcelona und Manchester City. Ein weiteres namhaftes Aufeinandertreffen steht beim Duell zwischen Atlético Madrid und dem AC Mailand an, der ivorische Star Didier Drogba trifft mit Galatasaray Istanbul auf seinen früheren Club FC Chelsea.
Die Münchner am 19. Februar und Dortmund am 25. Februar dürfen als Gruppensieger in den Hinspielen zunächst auswärts antreten. Bayer macht zu Hause am 18. Februar den deutschen Achtelfinal-Auftakt, Schalke beendet die erste Phase am 26. Februar ebenfalls vor heimischen Publikum. Als Zweite ihrer Vorrundengruppen müssen die Königsblauen (18. März) und Leverkusen (12. März) in den Rückspielen auf fremden Plätzen ran, Bayern (11. März) und BVB (19. März) genießen dann Heimrecht.
„Das leichteste Los haben die Dortmunder mit St. Petersburg, die Dortmunder sind klarer Favorit“, bewertete Franz Beckenbauer die Auslosung. „Das ist aber die Ausnahme. Bayern gegen Arsenal ist ein Fifty-Fifty-Spiel, ich würde Bayern ein Prozent mehr geben, weil sie Titelverteidiger sind. Schalke hat vielleicht das leichteste Los, weil sie gegen Real mit erhobenem Haupt ausscheiden können.“ Auch Rummenigge wertete die Aufgabe für Leverkusen als „Kracher“ und erhöhte bei Schalke auf „Riesenkracher“. Erstmals in der Geschichte der Königsklasse hatte ein deutsches Quartett den Sprung ins Achtelfinale geschafft.