BVB-Chancen nach 1:2: Das macht Mut, das macht Sorgen

Turin (dpa) - Mit einer Mischung aus Niedergeschlagenheit und Stolz verabschiedeten sich Jürgen Klopp & Co. von den BVB-Fans.

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Nach dem 1:2 im Achtelfinal-Hinspiel bei Juventus Turin besitzt Borussia Dortmund trotz unnötiger Abwehrpatzer noch alle Chancen auf den Einzug in die Runde der besten acht Fußball-Teams Europas.

Diese Fakten machen dem BVB Hoffnung auf das dritte Champions-League-Viertelfinale in Serie:

ERSTARKTER MARCO REUS: Zwei Wochen nach seiner viel umjubelten Vertragsverlängerung nähert sich der Offensivantreiber langsam seiner Bestform. Vor allem in der ersten Halbzeit lenkte der 25-Jährige mit viel Tempo den Dortmunder Angriff und ließ die Westfalen mit dem zwischenzeitlichen Ausgleich hoffen. Damit traf Reus auch im vierten Pflichtspiel hintereinander.

ZURÜCKGEWONNENES SELBSTBEWUSSTSEIN: Nach zuletzt drei Ligasiegen bewiesen die Borussen auch in der Königsklasse ihr neues Vertrauen in die eigene Stärke. Dementsprechend offensiv formulierten die Profis des Bundesliga-Zwölften auch ihre Ziele für das Rückspiel am 18. März. „Alles ist möglich“, sagte Reus beim Pay-TV-Sender Sky und zeigte sich zuversichtlich für das Weiterkommen. „Wir müssen vor dem Tor im letzten Drittel zielstrebiger sein - das wird kommen, darüber mache ich mir keine Sorgen.“

GUTES OMEN: Der BVB setzt auf seine 60-Prozent-Chance. Fünfmal ging bislang nach Clubangaben ein Hinspiel auswärts mit 1:2 verloren, dreimal erreichte man danach noch die nächste Runde. Insgesamt kamen die Dortmunder nach sieben von zwölf Hinspielniederlagen weiter.

Diese Fakten dürften hingegen für Sorgen bei den BVB-Fans sorgen:

SCHLECHTES OMEN: Auch die Turiner verweisen auf eine starke Statistik. Bislang ging der italienische Rekordmeister einer Opta-Statistik zufolge achtmal mit einem 2:1 in ein Europapokal-Rückspiel - und achtmal gelang auch der Sprung in die nächste Runde.

ABWEHRPROBLEME: Auch im dritten Pflichtspiel nacheinander kassierte die Borussia zwei Gegentore. In Turin zeigte unter anderem Mats Hummels Schwächen. „Beim zweiten Gegentor kann ich zwei Schritte tiefer stehen und muss den Ball dann abfangen“, sagte der Kapitän. Der Weltmeister musste allerdings wegen des Ausfalls von Neven Subotic (Magen-Darm-Infekt) vor dem Spiel und der Verletzung von Lukasz Piszczek mit wechselndem Nebenpersonal zurechtkommen.

PERSONALSORGEN: Für das Rückspiel in drei Wochen droht Piszczek mit einer Verletzung am linken Syndesmoseband auszufallen. Damit würde auf der rechten Abwehrseite, über die bereits bei Juve beide Gegentreffer fielen, ein Loch entstehen. Da eine Rückkehr von Kevin Großkreutz nach einer Muskelverletzung Anfang Februar noch nicht absehbar ist, müsste wie schon in der zweiten Halbzeit am Dienstag Oliver Kirch aushelfen.