BVB nach Kampfsieg gerüstet für Champions League

Bremen (dpa) - Der deutsche Fußball-Meister Borussia Dortmund geht nach dem dritten Ligasieg in Serie mit viel Selbstbewusstsein in die vorentscheidende Champions-League-Partie am Mittwoch bei Olympiakos Piräus.

„Ich bin mir sicher, dass wir da was holen“, kündigte BVB-Verteidiger Neven Subotic nach dem 2:0 (1:0) bei Werder Bremen an.

Spätestens seit dem glücklichen, aber nicht unverdienten ersten Sieg über Werder seit fast fünf Jahren scheint der schwierige Saisonstart des Meisters mit drei Niederlagen aus neun Spielen vergessen. „Der Sieg war enorm wichtig“, urteilte Subotic. Den Anschluss in der Liga haben die Dortmunder gehalten, nun wollen sie ihn auch mit dem ersten Dreier in der europäischen Königsklasse wieder herstellen. Die Spieler sind heiß, der Trainer bleibt verhalten und verzichtet aus gutem Grund auf große Töne.

„Natürlich müsste uns das Spiel Selbstvertrauen gegeben haben. Inwieweit es das auch tut, ist erst der Beweis zu erbringen“, sagte BVB-Coach Jürgen Klopp. Auch der Bundesliga-Erfolgstrainer will endlich in Europa ankommen. Klopps persönliche Bilanz ist dort ausbaufähig. 2005 kam das Aus mit Mainz in der Qualifikation zur Europa-League-Gruppenphase gegen Sevilla, 2008 mit dem BVB zum selben Zeitpunkt gegen Udinese, und im vergangenen Jahr scheiterte der spätere Meister in der Vorrunde der Europa League. Das selbe Schicksal droht nun in der Champions League, wenn der BVB am Mittwoch erneut sieglos bleiben sollte.

In Bremen bewiesen die Dortmunder jedoch, dass sie da sein können, wenn es darauf ankommt. Beim Angstgegner Werder, gegen den der BVB schon 39 Mal verloren hatte, hielt Dortmund diesmal auch trotz fast 45-minütiger Unterzahl und Dauerdruck Bremens stand. Vor allem Subotic war mächtig stolz. Angesichts der Siegesserie, die den Meister nun zu den Bayern-Verfolgern zählen lässt, griff der Verteidiger zu markigen Worten. „Wenn wir in ein paar Jahren wieder zusammenkommen, werden wir uns an diesen Sieg in Bremen zurückerinnern. Ein Mann weniger, und wir haben gekämpft wie die Schweine“, gab Subotic zu Protokoll.

Was den Verteidiger verzückte, war die gelungene Abwehrschlacht nach der Gelb-Roten Karte (47. Minute) gegen Torschütze Ivan Perisic (42.), die gar durch Patrick Owomoyelas 2:0 (71.) gekrönt wurde. Für den Ex-Bremer war es eine unverhofft triumphale Rückkehr im ersten Spiel über 90 Minuten seit fast 13 Monaten. „Es war sehr wichtig, dass wir gewinnen konnten. Natürlich hatten wir auch etwas Glück, aber wir haben jetzt in der Liga ein Zeichen gesetzt. Ich bin natürlich happy, dass das ausgerechnet in Bremen passiert ist“, sagte der Matchwinner.

Nach dem hart erkämpften Sieg am Freitag heißt es nun, schnell wieder Energie für Mittwoch zu tanken. „Das hat natürlich Kraft gekostet, aber wir haben ja ein paar Tage Zeit“, beschwichtigte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke.

Noch mehr Zeit haben die Bremer, um sich wieder zu besinnen. Nach dem starken Saisonstart ist Werder durch zwei Niederlagen nacheinander in der Liga zurückgefallen. „Jäger kommen manchmal ohne Beute nach Hause. Trotzdem muss es am nächsten Tag weitergehen, sonst werden sie verhungern“, sagte Clubchef Klaus Allofs.